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Mechanismen der zeitlichen Vorbereitung /Interaktion zeitlicher und räumlicher Vorbereitung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 31005285
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Inhalt der Projektarbeit war es, dem Mechanismus der zeitlichen Vorbereitung, einer Form der Orientierung der Aufmerksamkeit in der Zeit, nachzugehen. Wir interessierten uns zunächst für die isolierte Wirkung der zeitlichen Vorbereitung auf die Reizverarbeitung. Aufgrund der Ergebnisse aus Verhaltensstudien und aus Studien, welche ereigniskorrelierte Potentiale als Indikatoren nutzten, können wir aussagen, dass bereits sehr frühe perzeptuelle Reizverarbeitungsprozesse durch die zeitliche Vorbereitung profitieren. Die Wirkung guter zeitlicher Vorbereitung kennzeichnet sich durch einen früheren Beginn der perzeptuellen Reizverarbeitung, welche wir in der auditiven, visuellen und taktilen Modalität nachweisen konnten. Wir verstehen die zeitliche Vorbereitung als einen nicht an eine Modalität gebundenen Verarbeitungsfilter und stellten uns im nächsten Schritt die Frage, ob die zeitliche Vorbereitung unsere Wahrnehmung selektiv, etwa im Sinne einer verstärkten räumlichen Fokussierung oder einer Stärkung der Verarbeitung in einer beachteten Modalität, beeinflusst. Wir konnten nachweisen, dass die zeitliche Vorbereitung nicht an die räumliche Vorhersagbarkeit eines Reizes gebunden ist, sondern ihre Wirksamkeit unabhängig von räumlichen Gegebenheiten entfaltet. Wir fanden darüber hinaus keine Interaktionen der Effekte zeitlicher Vorbereitung mit räumlicher oder merkmalsbasierter Aufmerksamkeit, noch eine bessere räumliche oder zeitliche Abschirmung der relevanten Zielreize von Störreizen durch die zeitliche Vorbereitung. Unsere Ergebnisse deuten bislang darauf hin, dass die zeitliche Vorbereitung sich nicht selektiv, sondern eher in einer generellen Verarbeitungsbeschleunigung äußert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2008). Temporal preparation facilitates perceptual identification of letters. Perception & Psychophysics, 70, 1305-1313
    Rolke, B.
  • (2010). On the Locus of Temporal Preparation: Enhancement of Pre-motor Processes. In A.C. Nobre & J. Coull (Eds.), Attention and Time (pp. 227-241). Oxford: Oxford University Press
    Rolke, B. & Ulrich, R.
  • (2010). Temporal preparation influences the dynamics of information processing: Evidence for early onset of information accumulation. Vision Research, 50, 1025 - 1034
    Bausenhart, K.M., Rolke, B., Seibold, V.C., & Ulrich, R.
  • (2011). Does temporal preparation increase the accumulation rate of sensory information intake? Acta Psychologica, 137, 56-64
    Seibold, V.C., Bausenhart, K.M., Rolke, B., & Ulrich, R.
  • (2011). Temporal attention shortens perceptual latency: A temporal prior entry effect. Psychophysiology, 48, 708-717
    Seibold, V.C., Fiedler, A., & Rolke, B.
  • (2014). Does temporal preparation facilitate visual processing in a selective manner? Evidence from attentional capture. Acta Psychologica, 137, 51-61
    Seibold V.C., & Rolke, B.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.actpsy.2014.05.012)
  • (2014). Does temporal preparation speed up visual processing? Evidence from the N2pc. Psychophysiology, 51, 529-538
    Seibold, V.C. & Rolke, B.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1111/psyp.12196)
  • (2014). Temporal preparation increases response conflict by faster direct response activation. Cognitive Processing 15 (Suppl 1), S67 – S68
    Seibold V.C., Festl, F. & Rolke, B.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s10339-014-0632-2)
 
 

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