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Membrantransport von Clonidin, Phenylethylamin und Opiatalkaloiden

Subject Area Pharmacy
Term from 2006 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 30717408
 
Final Report Year 2012

Final Report Abstract

Clonidin gehört mit über 16.100 Publikationen zu den am intensivsten untersuchten Arzneistoffen. Sein Transport über Zellmembranen ist auf molekularer Ebene jedoch noch ungeklärt. Verschiedene Autoren konnten zeigen, dass neben einfacher Diffusion hauptsächlich carrier-vermittelte Prozesse beteiligt sind. Eine Aufnahme von Clonidin in Säugerzellen erfolgt jedoch nicht durch Transporter für organische Kationen der solute carrier Familien SLC22, SLC29 und SLC47 oder durch die bekannten Cholintransporter der Familien SLC5 und SLC44. Die Aufnahme von Clonidin wie auch die von Phenylethylamin (PEA), Codein, Diphenhydramin, Procainamid und verwandten Substanzen erfolgt stattdessen durch einen noch nicht identifizierten H+-Antiporter. In diesem Projekt sollten Beträge zur Aufklärung der Identität und der Substratspezifität dieser Transportprozesse an humanen Geweben geleistet werden. Wir wollten versuchen, endogene, natürliche Substrate zu finden. Dazu haben wir die Interaktion neuer potentieller Substrate mit dem Transport von Clonidin, Phenylethylamin (PEA) und Codein untersucht. Es sollte geklärt werden, ob der orphan Transporter hCTL2 (human choline transporter-like protein 2, SLC44A2) Clonidin transportiert. Ein weiteres Ziel des Projektes war die Untersuchung der Aufnahme von Morphin an Zellen der Blut-Hirn-Schranke, Glia-Zellen und Neuronen. Die Untersuchungen erfolgten überwiegend an intestinalen Epithelzellen, neuronalen Zellen und Hirnendothelzellen sowie an HeLa- und CHO-Zellen und Xenopus laevis-Oozyten nach Transfektion mit hCTL2-cDNA. Der Transport von Phenylethylamin wurde an Endothelzellen des Gehirns (bEnd3) und Neuronen (SH-SY5Y) charakterisiert. Der Transport von Codein an Zellen des Darmes und der Blut-Hirn-Schranke verläuft nach weiteren Ergebnissen ähnlich. PEA stellt ein natürliches, endogenes Substrat eines H+-Anti porters für Amine dar. Wir haben es nicht geschafft, die Funktion von CTL2 (Choline transporter-like protein 2, SLC44A2) aufzuklären. Nach eigenen Daten und Ergebnissen anderer Gruppen ist es unwahrscheinlich, dass es sich bei CTL2 um einen Clonidin- oder Cholintransporter handelt. Die Untersuchungen zur Aufnahme von Morphin wurden durchgeführt und mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass es weder an Caco-2, noch an den neuronalen Zellen SH- SY5Y, noch an Endothelzellen des Gehirns (RBE4, bEnd3), noch an Zellen des Plexus choroideus der Ratte (RCP), noch an C6-Gliazellen eine spezifische und signifikant sättigbare Aufnahme von [3H]Morphin in die Zellen gibt.

Publications

  • (2010). Membrane transport of codeine. Proc. 7th World meeting APV/APGI, Valetta, Malta, March 8-11, 2010,137
    Fischer, W., Bernhagen, J., Neubert, R.H.H., Brandsch, M.
  • (2010). Transport of phenylethylamine at intestinal epithelial (Caco-2) cells: Mechanism and substrate specificity. Eur. J. Pharm. Biopharm. 74, 281-289
    Fischer, W., Neubert, R.H.H., Brandsch, M.
  • (2010). Uptake of codeine into intestinal epithelial (Caco-2) and brain endothelial (RBE4) cells. Eur. J. Pharm. Sci. 41, 31-42
    Fischer, W., Bernhagen, J., Neubert, R.H.H., Brandsch, M.
  • Transport von Clonidin, Codein, Phenylethylamin und Valproinsäure an Darm- und Hirnzellen. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dissertation, 2010
    Fischer, W.
 
 

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