Entwicklung neuartiger, rekombinanter Strategien zur Thrombolyse und Antikoagulation basierend auf konformations-spezifischen "Single-chain" Antikörpern, die gegen das Thrombozytenintegrin GPIIb/IIIa (alpha IIb beta drei) gerichtet sind
Final Report Abstract
Kardiovaskuläre Krankheiten sind die häufigste Todesursache in industrialisierten Gesellschaften. Fortschreitende Gefäßverkalkungen rufen Durchblutungsstörungen und Gefäßverschlüsse hervor, die dann zu Organinfarkten, wie zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall, führen. Das beschriebene Projekt hatte die Entwicklung und Charakterisierung neuartiger, rekombinanter Substanzen, die eine Thrombusentstehung verhindern oder einen bereits vorhandenen Thrombus auflösen können, zum Ziel. Durch die Fusion verschiedener antikoagulativ und fibrinolytisch wirksamer Substanzen in einem einzigen Molekül mit Hilfe molekularbiologischer Methoden wurde eine hochspezifische Anreicherung am Blutgerinnsel und damit eine niedrige systemische Belastung mit geringen Nebenwirkungen und hoher Effektivität erreicht. Außerdem wurde eine völlig neue Strategie der GPIIb/llla Blockade untersucht. Es wurde versucht therapeutisch nutzbare „Single-chain" Antikörper herzustellen, die den GPIIb/llla Rezeptor in einem niedrig affinen Zustand blockieren. In diesem Teil des Projektes war es nicht möglich geeignete Blocker herzustellen. Es ließen sich zwar bestimme Antikörper aus den Selektionsversuchen anreichern, jedoch zeigte keiner der Klone den gewünschten Blockadeeffekt. Die hergestellten Fusionsproteine setzen sich aus folgenden Teilen zusammen: Einem „Single-chain" Antikörper, der durch aktivations-spezifische Inhibition des Fibrinogenrezeptors GPIIb/llla die Thrombozytenaggregation hemmt und gleichzeitig zur Anreicherung (Targeting) von Antikoagulantien und Fibrinolytika am Thrombus führt. An diesen „Single-chain" Antikörper wurde das im Menschen vorkommende Fibrinolytikum Urokinase und zusätzlich potente Antikoagulantien (TAP und Hirudin), die aus der Zecke und dem Blutegel stammen, gekoppelt. Die Fusion des aktivations-spezifischen GPIIb/llla Blockers, des Fibrinolytikums Urokinase und der hoch potenten Antikoagulantien in einem Moleküle führte zu einer hoch effizienten Antikoagulation bei geringem Blutungsrisiko, welches deutlich unter der kombinierten Gabe der einzelnen Substanzen lag.
Publications
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von zur Muhlen C, von Elverfeldt D, Moeller JA, Choudhury RP, Paul D, Hagemeyer CE, Becker A, Neudorfer I, Bassler N, Schwarz M, Bode C, Peter K