Genetische Determinanten und Übertragung von Cryptosporidium spp. bei Menschen und Tieren in Afrika
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Kryptosporidiose ist eine Hauptursache von Durchfall bei Kindern in Afrika südlich der Sahara. Die Übertragungswege und Reservoirs der Erreger sind bisher nicht geklärt. Menschen und ihre Haustiere (Rinder und Schafe) im ländlichen Madagaskar (Andina-Region) wurden zwischen Mai 2017 und März 2018 beprobt, um geografische und mikrobiologische Übertragungsmuster zu untersuchen. Die Proben wurden mittels PCR-RFLP der kleinen Untereinheit des rRNA-Gens auf Cryptosporidium spp. by PCR-RFLP und Sequenzanalyse des 60 kDa Glycoproteingens (gp60) für C. hominis und C. parvum. Identische gp60 Isolate innerhalb von Haushalten wurden identifiziert, um mikrobiologische Cluster zu beschreiben und Average Nearest Neighbour-Distanzen in einem Simulationsmodell bestimmt, um geografische Cryptosporidium spp. Cluster zu erkennen. 252 (78%) der in der Studienregion registrierten 332 Haushalte konnten in der Analyse berücksichtigt werden. Aus 207 (82%) Haushalten waren humane, aus 223 (88%) Rinder- und aus 74 (29%) Schafproben verfügbar. In insgesamt 3% (12/363) der Proben von Menschen, 3% (30/867) derer von Rindern und 12% (41/332) der Schafproben wurden Cryptosporidium spp. nachgewiesen. Die isolierten Subtypen unterschieden sich bei Mensch und Tieren. Infektionen bei Menschen waren durch C. hominis (8; 67%), C. viatorum/tyzzeri (2; 17%) and C. meleagridis (2; 17%) verursacht, bei Rindern durch C. xiaoi/bovis (22; 73%), C. ryanae (7; 23) und C. viatorum/tyzzeri (1; 3%) und alle Infektionen bei Schafen durch C. xiaoi/bovis (41; 100%). Alle C. hominis infektionen bei Menschen konnten dem gp60 Subtyp IbA10G2 zugeordnet werden. Zwei dieser Infektionen ereigneten sich gleichzeitig in einem Haushalt. Hinweise auf ein geografisches Clustern ergaben sich bei den Infektionen der Schafe (p <0.01), jedoch nicht für den Menschen (p = 0.23) und für Rinder (p = 0.69). Schlussfolgerungen: Obwohl Menschen und Tiere im Studiengebiet nahe zusammenleben, wurde kein Überlappen der Cryptosporidium-Subtypen gefunden. Eine anthropozoonotische Übertragung ist demnach unwahrscheinlich. Beim Menschen wurden keine lokalen Ausbrüche nachgewiesen, vielmehr deutet das Überlappen der gp60-Subtypen auf eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung hin. Die Ergebnisse unterstreichen, dass eine Verbesserung der Hygiene-Praktiken zu den wichtigsten Maßnahmen gehört, um Infektionen beim Menschen zu verhindern.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2020). Transmission of Cryptosporidium spp. among human and animal local contact networks in sub-Saharan Africa: a multi-country study. Clinical Infectious Diseases ciaa223
Krumkamp, R., Aldrich, C., Maiga-Ascofare, O., Mbwana, J., Rakotozandrindrainy, N., Borrmann, S., Caccio, S., Rakotozandrindrainy, R., Adegnika, A.A. Lusingu, J. P. A., Amuasi, J., May, J., The CRYPTO Study Group (Gereon Schares and F.J. Conraths), Eibach, D.
(Siehe online unter https://doi.org/10.1093/cid/ciaa223)