Detailseite
Neue Mechanismen des Primären Hyperaldosteronismus
Antragsteller
Professor Dr. Felix Beuschlein
Fachliche Zuordnung
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung
Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290424591
Die arterielle Hypertonie ist der führende kardiovaskuläre Risikofaktor, der altersabhängig zwischen 10 und 40% der Allgemeinbevölkerung betrifft. Der primäre Hyperaldosteronismus (PA) gilt als die häufigste Ursache einer sekundären Hypertonie. Seit dem Einsatz umfassender Screeninguntersuchungen werden heute als Ursache eines Aldosteron-Exzess in etwa 70% der Fälle die bilaterale idiopathische Nebennierenhyperplasie und im Rest ein einseitiges Aldosteron produzierendes Nebennierenadenom diagnostiziert. Der Einsatz von Next-Generation Sequencing - Methoden hat in den letzten 3 Jahren zur Identifizierung einer genetischen Ursache der endokrinen Autonomie von Aldosteron produzierenden Nebennnierenadenomen in etwa 50% der Fälle beigetragen. Diese Entwicklungen stellen damit einen Durchbruch in der Aufklärung der Erkrankung dar und unterstreichen die Bedeutung moderner genetischer und molekularer Techniken. In deutlichem Kontrast hierzu ist sind die pathophysiologischen Ursachen der bilateralen Nebennierenhyperplasie nicht verstanden.Es ist die übergeordnete Hypothese dieses Antrages, dass bisher nicht identifizierte Faktoren in einem großen Umfang zu einer exzessiven Aldosteron-Freisetzung beitragen. Wir nehmen an, dass diese Aldosteron-induzierenden Faktoren sowohl in der Induktion als auch Persistenz des endokrinen Phänotyps eine wichtige Rolle spielen. Diese Hypothese fußt auf den Ergebnissen von in vitro und in vivo Ergebnissen sowie aus klinischen Beobachtungen. Wir planen, diese funktionell identifizierten Faktoren auf ihre Prävalenz, longitudinalen Verlauf und Zuordnung spezifischer Patienten- und Populationsbasierten Kohorten zu untersuchen. Der Einsatz von Blutproben, die während eines Nebennierenvenen-Katheters gesammelt wurde, wird einen Einblick in die parakrinen Bedingungen der Nebenniere erlauben. Der Antrag hat die folgenden spezifischen Ziele: 1. Die Existenz stimulierender Antikörper gegen den Angiotensin-Rezeptor bei Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus zu etablieren. 2. Die Existenz neuer auto- oder parakriner Faktoren in der Pathogenese des primären Hyperaldosteronismus aufzudecken. 3. Zu untersuchen, ob erhöhte Prolaktinspiegel ein neuer Mechanismus des Primären Hyperaldosteronismus darstellen könnte. Um diese Ziele zu erreichen werden wir funktionelle und molekulare state-of-the-art Techniken etablieren und zum Einsatz bringen, die das Potential haben, das Verständnis des primären Hyperaldosteronismus zu vertiefen und damit Diagnostik und Therapie der häufigsten Form der sekundären Hypertonie zu verbessern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen