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Märkte des Besonderen Religionshybride Vernetzungen in Mecklenburg-Vorpommern

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Religionswissenschaft und Judaistik
Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289663135
 
Märkte des Besonderen. Religionshybride Netzwerke in Mecklenburg-Vorpommern In diesem Projekt soll unter Rückgriff auf die Ergebnisse des Vorgängerprojekts Religionshybride das erweiterte religiöse Feld (Bourdieu) im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern rekonstruiert werden, dem die drei signifikanten Bereiche Heilung und Heil, Ökologie und Spiritualität sowie Kunsthandwerk und spirituelle Kunst zuzurechnen sind. Dieses Feld konstituiert und organisiert sich als soziale Praxis über netzwerk- und marktförmige Formen der Vergemeinschaftungen und Vergesellschaftungen und Märkte des Besonderen. Diese Märkte und die zugehörigen Instanzen der Urteils- und Vertrauensbildung können auch religiöse Kommunikationen eröffnen, stabilisieren oder verstärken. Religionshybride Dienstleistungen und symbolisch aufgeladene Artefakte werden dabei als singuläre Produkte gehandelt, die einer externen Bewertung bedürfen. Da dabei Standardisierung und Vergleichbarkeit nicht vorausgesetzt werden können, sind die Austauschprozesse mit prinzipieller Ungewissheit verbunden. Glauben und Vertrauen müssen daher für Vorherseh-barkeit und die Möglichkeit eines kontinuierlichen Austauschs sorgen. Diese besonderen (Markt )Mechanismen wurzeln in symbolischen Systemen, die Wissen und Überzeugung verbinden. Als Instanzen der Urteils- und Vertrauensbildung repräsentieren bestimmte Netzwerke, Expert(inn)en und Professionen die sozialen und kulturellen Möglichkeitsbedingungen solcher spezifischen Märkte des Besonderen. Durch diesen Zugriff werden Beschränkungen (neo-)klassischer, ökonomischer Marktvorstellungen transformiert und überwunden. Um diese Austauschprozesse erfassen zu können, soll hier neben religionssoziologischen Ansätzen (H. Hervieu-Léger) vor allem auf neuere wirtschaftssoziologische Konzepte (L. Karpik) zurückgegriffen werden. Neben Fragen nach den äußeren Struktur- und Stabilitätsbedingungen von Instanzen der Urteils- und Vertrauensbildung ergeben sich in religionswissenschaftlicher Perspektive weiterführende Fragestellungen zur internen Strukturierung dieses erweiterten religiösen Felds, die in den drei genannten Bereich mithilfe netzwerkanalytischer Methoden sowie mithilfe leitfadengestützter Interviews und teilnehmender Beobachtungen untersucht werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Peter A. Berger, bis 10/2018 (†)
 
 

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