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Frühe Neuzeit in Deutschland 1620-1720. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon (VL 17)

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288267337
 
Das Projekt erschließt die Literatur vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Frühaufklärung von den historischen Akteuren bzw. Autoren her. In Struktur, Methode und Zielsetzung knüpft das Vorhaben an das Verfasserlexikon Frühe Neuzeit in Deutschland 1520-1620 an. Band I ist fertiggestellt, Band II wird zu Beginn der 2. Förderphase erscheinen, die Bände III bis V werden innerhalb dieser Phase erarbeitet werden. Alle Bände werden sowohl im Druck als auch in der Verfasserdatenbank online (VDBO) des De Gruyter-Verlags veröffentlicht. 24 Monate nach Erscheinen werden sämtliche Artikel auch kostenfrei verfügbar gemacht (Open Access) und zudem im Zentrum für nachhaltiges Forschungsdatenmanagement der Universität Hamburg zwecks Nachnutzung frei zugänglich archiviert. Mit rund 750 bio-bibliographischen Artikeln und mehreren Registern kann das VL17 den Anspruch erheben, die literarischen Formen, historisch-sozialen Dynamiken und intellektuellen Debatten in ihrer Gesamtheit abzubilden. Alle Artikel werden aus den Quellen neu erarbeitet; sie umfassen eine konzise Biographie, eine kompakte Analyse und Kontextualisierung des Werkes sowie eine detaillierte Dokumentation der ungedruckten und gedruckten Schriften sowie der Forschungsliteratur. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Projekt, an dem Vertreter von Germanistik, Theaterwissenschaft, Latinistik, Theologie sowie Wissens- bzw. Wissenschaftsgeschichte beteiligt sind. Das VL17 konzentriert sich auf die literarische Produktion und berücksichtigt dabei stets die enge Verflechtung mit pragmatischen Formen, Themen und Diskursen, wie sie für die Frühe Neuzeit charakteristisch ist. Neben den literarischen Autoren im engeren Sinne (z.B. Opitz, Fleming, Gryphius usw.) werden daher auch prägende Vertreter der Fachdisziplinen (z.B. Kircher, Pufendorf, Leibniz) wegen ihrer überragenden historisch-kulturellen Bedeutung aufgenommen. Mit diesem integralen Zugriff öffnet das VL17 traditionelle Epochen- und Disziplingrenzen zugunsten eines differenzierteren Bildes frühneuzeitlicher Literatur und Kultur. Der Beginn des Untersuchungszeitraumes wird einerseits durch den Ausbruch des Großen Krieges, andererseits durch Opitz' 'Buch von der deutschen Poeterey' (1624) bestimmt. Die obere Grenze markieren jene tiefgreifenden Wandlungsprozesse, die sich sozialgeschichtlich (funktionale Differenzierung), ideengeschichtlich (Rationalismus der Leibniz-Wolff-Schule) oder literaturgeschichtlich (Kritik des Barockstils im Zuge der Rezeption der 'doctrine classique') fassen lassen. In literarhistorischer Hinsicht ist das 'lange' 17. Jahrhundert die Zeit zwischen den Klassizismen, zwischen Opitz und Gottsched. Mit dem VL17 kommt die lexikographische Erschließung der vormodernen Literaturgeschichte, die mit dem Verfasserlexikon zur Deutschen Literatur des Mittelalters begonnen wurde, zum Abschluss.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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