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Entwurf, Entstehung und Wirkung der Biblioteca Laurenziana

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286148209
 
Entwurf, Entstehung und Wirkung der Biblioteca Laurenziana. Die Architektur Michelangelos im Kontext zeitgenössischen Bau- und Planungswesens: Die Biblioteca Laurenziana in Florenz mit ihrem vielfach rezipierten Treppenvestibül bzw. Ricetto zählt zu den bedeutendsten Bauleistungen der italienischen Renaissance und nimmt im Werk ihres Baumeisters Michelangelo Buonarroti eine zentrale Rolle ein. Generationen von Forschern haben den Bau bereits unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, meist auf Basis der inzwischen weitgehend bekannten Archivalien und Zeichnungen sowie historischer Bauaufnahmen des 16. bis Mitte 20. Jahrhunderts. Dennoch ist in jüngster Zeit, unter anderem im Rahmen einer Voruntersuchung durch das Institut für Baugeschichte der Technischen Universität Braunschweig, immer deutlicher geworden, dass die bei den bisherigen Analysen herangezogenen Pläne nicht nur zu schematisch, sondern in wichtigen Details auch falsch sind. Zudem wurden verschiedene Aspekte und Fragen bislang kaum beachtet: Wie groß ist der Anteil Michelangelos an dem Bauwerk tatsächlich, welche Entwurfsprinzipien und Planungsschritte führten letztlich zum ausgeführten Bau, an welchen Stellen könnte Michelangelo als Bildhauer selbst Hand angelegt haben? Bei welchen bautechnischen Herausforderungen gelang es Michelangelo neue Lösungsansätze zu entwickeln? Zudem endet jede bisherige Betrachtung an den inneren Raumgrenzen: Es fehlt eine bauhistorische Untersuchung des Gesamtkomplexes in gleichem Maße wie eine Untersuchung der darüber liegenden Decke bzw. deren Dachwerk. Zur Klärung dieser Fragen ist zunächst eine Neuaufnahme von Bibliothek und Ricetto geplant, einschließlich ihrer Außenmauern, darunter liegender Geschosse und Dachwerke. Im Abgleich mit den bekannten historischen Dokumentationen und Archivalien soll daraus der Entwurfs- und Bauprozess möglichst detailliert nachvollzogen werden, ein Ansatz, der grundlegende Einblicke in die Arbeitsweise Michelangelos, seine Verankerung in der zeitgenössischen Architekturtheorie und nicht zuletzt auch in das Florentiner Planungs- und Bauwesen dieser Zeit verspricht. Die Arbeit wird daher nicht nur einen Beitrag zum besseren Verständnis des architektonischen Werks Michelangelos liefern, sondern fallstudienartig einen vertieften Einblick in bislang kaum erforschte Bau- und Planungsprozesse jener Epoche geben können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien
 
 

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