Ziel des Projektes war es, psychologische Prädiktoren für die Geburt und damit einhergehend für den Übergang zur Elternschaft zu explorieren. Es zeigte sich, dass das geburtsbezogene Mindset – sowohl der Frau als auch des Mannes – Teile des Geburtsverlaufs vorhersagen kann: bei einem eher natürlichen Mindset erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für eine interventionsarme Geburt. Diese wiederum hatte Einfluss auf das psychische Wohlergehen im Wochenbett und folgend auf die Entwicklung psychopathologischer Symptome (Postpartale Depression und posttraumatische Belastung) und die Eltern-Kind-Bindung sechs Monate nach Geburt. Die Ergebnisse zeigten ferner, dass die Beziehungsqualität einen Schutzfaktor für den Übergang zur Elternschaft darstellt. Wie oben dargelegt, ist psychologische Forschung zum Thema Geburt unterrepräsentiert. Die Längsschnittstudie verdeutlicht jedoch, dass Geburt kein rein medizinischer Vorgang ist und liefert insofern wichtige Erkenntnisse – sowohl für die Forschung als auch für die Praxis.