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Ursprungskonstellationen, Gründungsnarrative und Urszenen von Wissenschaftlerbiographien. Eine fallrekonstruktive Vergleichsstudie zu frühen Bildungsprozessen einer Disposition für den Forscherberuf auf der Basis biographischer Interviews und Gruppendiskussionen.
Antragsteller
Privatdozent Dr. Andreas Franzmann
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283590036
Die Debatte zur Zukunft der MINT-Fächer hat viele Fragen aufgeworfen. Wie bildet sich bei Jugendlichen ein forscherisches Interesse für Phänomene der Natur oder Kultur? Wie stabilisiert sich ein solches Interesse und was stellt es auf Dauer? Das Projekt setzt bei Wissenschaftlern als exemplarischen Fällen erfolgreiche Bildungsprozesse an und rekonstruiert frühe Bildungsprozesse von Interessen für Rätsel und Praktiken des Forschens. Leitend ist die Hypothese, dass Bildungsprozesse, in denen Dispositionen für den Wissenschaftsberuf entstehen, von persönlichen Faszinationen für Gegenstände angetrieben werden. Doch was begründet solche Faszinationen? Eine Rolle spielen nicht nur Erfolge in schulischen Lernpfaden, sondern auch sozialisatorische Individuierungsprozesse in Elternhaus und Peer-Group. Die Wissenschaftler werden dazu befragt, wie weit sie ihre Faszination für wissenschaftliche Themen zurückverfolgen können, was wichtige Urszenen, Vorbilder und Aktivitäten waren. Die Studie wertet Interviews mit einundzwanzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sieben Fächergruppen fallrekonstruktiv aus (Elementarteilchenphysik, Geologie, Biochemie, Verhaltensbiologie, Islamwissenschaften, Wirtschaftsgeschichte, Soziologie). In Gruppendiskussionen mit Studienanfängern und Doktoranden werden zudem unterschiedliche Entwicklungsphasen autobiographischer Deutungsmuster abgebildet und verglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen