Project Details
Syntaktischer Strukturabbau. Ein neuer Zugang zu konfligierenden Repräsentationen
Applicant
Professor Dr. Gereon Müller
Subject Area
General and Comparative Linguistics, Experimental Linguistics, Typology, Non-European Languages
Term
from 2016 to 2022
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 282077626
Systeme, die über strukturaufbauende Operationen verfügen, w/eisen üblicherw/eise auch komplementäre strukturabbauende Operationen auf Das mlnimalistische Programm (Chomsky (2001; 2013)) ist wesentlich durch eine strukturaufbauende Operation gekennzeichnet, die sowohl für die inkrementelle Generierung syntaktischer Repräsentationen verantwortlich Ist, als auch für die Modellierung von Bewegung, nämlich Merge. Das vorliegende Projekt verfolgt die Hypothese, dass eine komplementäre strukturabbauende Operation Remove nicht nur aus konzeptuellen Gründen erwartbar ist, sondern direkt durch die empirische Evidenz gestützt wird und einen ganz neuen Blick ermöglicht auf eine Reihe von bislang in minimalistischen Analysen vernachlässigten bzw. nicht zufriedenstellend analysierten Phänomenen. Konkret geht es um empirische Bereiche, die die Annahme konfligierender syntaktischer Repräsentationen nahegelegen: (i) Diathesen (z.B. Passiv. Antipassiv), (ii) Tilgungsoperationen (z.B. Sluicing), (iii) Reanalyseprozesse (z.B. Restrukturlerung, Bewegungsasymmetrien) und (iv) Oszillationseffekte (z.B. NP vs. DP).Unter der Annahme, dass Merge und Remove denselben Beschränkungen unterliegen (insbesondere dem Strikten Zyklus), ergibt sich die Vorhersage kurzer Lebensspannen des von Strukturabbau betroffenen Materials. Diese Effekte werden in den empirischen Untersuchungen eine zentrale Rolle einnehmen. Die Studien sind dabei einerseits bzgl. grammatischer Phänomene sprachvergleichend angelegt. Andererseits soll Strukturabbau auch für die Grammatik einer Einzelsprache (des Deutschen) insgesamt im Detail erforscht werden, inkl. erstmaliger Erstellung eines umfassenden minimalistischen Fragments.
DFG Programme
Reinhart Koselleck Projects