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Der geologische record der tiefsten tektonischen Einheit des Kretischen Deckenstapels, Talea Ori, Kreta, Griechenland - die Deformations-Geschichte während Versenkung und Exhumierung

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Paläontologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280061993
 
Die beantragte Studie sieht vor, den geologischen record von Hochdruck -Tieftemperatur metamorphen Sedimenten der Basis der Talea Ori Einheit, dem ältesten und tiefsten bekannten Stockwerk des Kretischen Deckenstapels, zu analysieren. Ziel ist, Informationen zur langzeitlichen Deformations- und Spannungsgeschichte während der Versenkung und Exhumierung zu erlangen. In den ausgewählten Arbeitsgebieten, um die Ortschaften Bali und Fodele, gehen wenig deformierte Metapelite und Metakonglomerate graduell in Scherzonen über. Die Mineral-Zusammensetzung und Mikrogefüge der Gneis- und Schiefer-Komponenten in den wenig deformierten Konglomeraten sollen genutzt werden, um Informationen zum unbekannten Unterlager der Metasediment-Einheit zu erlangen. Die Scherzonen, im Gegensatz, zeigen mindestens zwei unterschiedliche Deformationsstadien an: sie sind charakterisiert durch eine sehr engständige Foliation, Lineation und kleinräumige Falten, die lokal in einem großen Winkel von Scherbändern und Quarzgängen durchschlagen werden. Die räumliche Anordnung der Deformations-Strukturen wird im Gelände analysiert und im Hinblick auf die großräumige Faltenstruktur in den Talea Ori als auch in Relation zum nördlich-begrenzenden tektonischen Kontakt der Einheit interpretiert. Die strukturellen, chemischen und kristallographischen Charakteristika der Mikrogefüge werden spezifisch für die jeweiligen mesoskopischen Strukturen analysiert, um die Deformations-Mechanismen und Deformations-Bedingungen (Temperatur, Spannung, Verformungsrate) abzuleiten. Erste Untersuchungen der Mikrogefüge von den in Scherzonen lokal vorkommenden Scherbändern und assoziierten gescherten Quarzgängen zeigen kristallplastische Deformation von Quarz bei hohen Spannungen an. Die Korrelation von Gelände-Beobachtungen und den erhobenen Mikrogefüge Daten wird dazu genutzt, um die verschiedenen Deformationsstadien zu charakterisieren und zu unterscheiden. Die unterschiedlichen Gesteinsaufzeichnungen von geringer Verformung bei geringen Spannungen zu hoher Verformung sowie lokal hohen Spannungen in einer kontinuierlich aufgeschlossenen Gesteinseinheit ermöglicht, die rheologischen Eigenschaften während der Subduktions-Geschichte abzuleiten. Schließlich wird ein Vergleich des entzifferten geologischen records der untersten bekannten Einheit mit den mesoskopischen und mikroskopischen Strukturen der nördlich angrenzenden tektonischen Einheit, deren strukturelle Position noch kontrovers diskutiert wird, für ein besseres Verständnis der regionalen Geologie der Talea Ori genutzt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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