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Neurophysiologische Korrelate der Regulation von Emotions- und Arbeitsgedächtnisprozessen durch spontane Gesichtsberührungen
Antragsteller
Professor Dr. Martin Grunwald
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279590885
In Vorstudien (Grunwald et al., 2014a) konnten wir nachweisen, dass sich unmittelbar vor und nach spontanen Gesichtsberührungen (spontaneous facial self-touch gestures [sFSTG]) die hirnelektrische Aktivität im Theta- und Beta-band signifikant verändert. Die Veränderungsdynamik der EEG-Parameter - bezogen auf die gesamte experimentelle Situation unterstützt die Annahme, dass durch spontan ausgeführte Selbstberührungen im Gesichtsbereich Arbeitsgedächtnisprozesse, sowie gleichzeitig emotionale Prozesse reguliert werden. Wenn dagegen Selbstberührungen auf Anweisungen des Versuchsleiters ausgeführt werden, konnten entsprechende prä-post EEG-Veränderungen nicht beobachtet werden. Diese ersten neurobiologischen Befunde zur Funktion von sFSTG stützen die Annahme, dass spontan ausgeführte Körpereigenbewegungen regulatorische Funktionen erfüllen. Da dieses Forschungsthema sowohl auf der Ebene der neurobiologischen Grundlagenforschung als auch auf der Ebene der klinischen Anwendungen vielversprechende Einsichten in das menschliche Verhalten ermöglicht, sollen mit der beantragten Studie folgende Ziele erreicht werden: a) die Aufklärung der hirnelektrischen Aktivierungsverhältnisse während der Phase der spontanen gesichtsbezogenen Selbstberührung, b) die Analyse der Dauer und der örtlichen Dynamik von sFSTG in Relation zu den hirnelektrischen Aktivierungsverhältnissen vor, während und nach sFSTG und c) Aufklärung der behavioralen Effekte und hirnelektrischen Veränderungen bei aktiver Verhinderung der Ausführung von sFSTG. Es sollen insgesamt 56 Männer und 56 Frauen im Altersbereich zwischen 20-35J. mit demStudienparadigma von (Grunwald et al., 2014a) untersucht werden. Spektrale- und Wavelet-Analysen des 19kanaligen EEG in den konventionellen Bandgrenzen sollen durchgeführt werden. Bewegungs- und Kontaktdynamiken der sFSTG werden über bereits entwickelte und erprobte mikroprozessierte Beschleunigungssensoren registriert. Die Studiengesamtdauer, einschließlich Durchführung, Auswertung und Verschriftung soll 12 Monate betragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen