Allogenic micobiota-reconstitution (AMR) for the treatment of patients with diarhea-predominant irritable bowel syndrome (IBS-D) - the AMIRA trial
Final Report Abstract
Die AMIRA Studie hat ihr Rekrutierungsziel nicht erreichet. Dies ist einerseits auf erforderlichen Änderungen des Studienprotokolls auf Grund einer ad hoc Meldung der amerikanischen FDA im Frühsommer 2019 zurückzuführen. Zu diesem Zeitpunkt musste der Einschluss weiterer Patienten zunächst ausgesetzt werden, um weitere Testparameter für Spenderstuhl zu etablieren. Schwerwiegend waren dann die sich unmittelbar anschließenden Einschränkungen durch die COVID 19 Pandemie. Aus prinzipiellen Erwägungen und auf Boden der Empfehlungen des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wurde die Rekrutierung gestoppt. Auf Grund des längeren Rekrutierungsstops fiel dann nach Empfehlung des DSMB der Studie die Entscheidung, die Studie abzubrechen. Somit ist auf der gegebenen Datengrundlage nur eine explorative Auswertung des primären Endpunkts möglich. Von Seiten der Durchführbarkeit und der erhobenen Sicherheitsparameter ist die allogene Mikrobiotarekonstitution (AMR) eine praktikable und sichere Therapie: Es ergaben sich keine überzufälligen Häufungen von unerwünschten Ereignissen in der Verum-behandelten Gruppe, die beobachtenden Ereignisse wurden überwiegend als leicht oder mäßiggradig eingestuft, es traten keine Grad 4 Ereignisse auf. Die in die Studie eingeschlossenen Patienten zeigen die typischen Charakteristika der Krankheitsentität. In der explorativen Auswertung des primären Endpunkts in der nach Protokoll behandelten Population (PP-Population) ist die AMIRA Studie negativ und zeigt keine statistisch signifikante Überlegenheit der AMR für Patienten mit Diarrhoe-prädominantem Reizdarmsyndrom. In der detaillierteren Analyse zeigen sich einzelne Patienten, die entweder sehr gut und oder auch längerfristig auf die AMR ansprechen. Im Vergleich mit der Placebogruppe und der AMR im Rahmen der open label Phase der Studie scheint dieser individuelle Effekt deutlich über einen zufälligen und /oder Placeboeffekt hinauszugehen. Es bleibt abzuwarten, ob die aktuell initiierten Mikrobiomuntersuchungen der Stuhlspender, der Patienten und vor allem der möglichen Änderung der Mikrobiomzusammensetzung nach der AMR hilft, neue Hypothesen über diese möglicherweise existenten Subgruppe des Diarrhoe-prädominanten Reizdarmsyndroms zu generieren. Insgesamt ordnen sich unsere Daten gut in die aktuell veröffentlichte Literatur zur AMR bei IBS ein. Eine kürzlich publizierte Metaanalyse von 8 zu dieser Fragestellung publizierten Studien zeigte, dass AMR nicht alle Symptome eines IBS verbessern kann. Auch bei Patienten, die initial nach AMR eine Symptomverbesserung zeigen, scheint der positive Effekt über die Zeit abzunehmen. Eine Publikation der AMIRA-Studie ist vorgesehen.