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Empirische Analyse der räumlichen Interaktion zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und deren Bedeutung für aggregierte Politikfolgenabschätzung
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Heckelei, seit 5/2019
Fachliche Zuordnung
Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 275562947
Das Verhalten landwirtschaftlicher Betriebe in Hinblick auf Wachstum, Spezialisierung oder Betriebsaufgabe wird nicht alleine durch eigene Motive und Charakteristika oder das generelle ökonomische Umfeld bestimmt, sondern hängt auch vom Verhalten anderer Betriebe ab. Vor allem Betriebe in der direkten Nachbarschaft spielen hier eine besondere Rolle, sodass die Interaktionen eine räumliche Dimension aufweisen. Diese räumlichen Interaktionen auf Betriebsebene spielen eine entscheidende Rolle für die Politikanalyse. Negative (positive) Interaktionen können Politikeffekte reduzieren (verstärken) und so die Kosten einer Politikmaßname substantiell steigern (senken). Daher ist zur Politikanalyse und -design ein Verständnis dieser Interaktionen von zentraler Bedeutung. Empirische Studien zu räumlichen Interaktionen zwischen einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben sind selten; in den meisten Fällen betrachten Studien räumliche Interaktionen zwischen Regionen. Mit Hilfe eines räumlich expliziten einzelbetrieblichen Datensatzes für Norwegen konnten wir in vorherigen Arbeiten empirisch zeigen, dass räumliche Interaktionen zwischen Betrieben in der Tat bedeutend für den Fortbestand von landwirtschaftlichen Betrieben und der Bewertung von Politiken sind. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden in diesem Projekt verschiedene Wege der betrieblichen Interaktion untersucht, die zuvor unbeobachtet blieben. Desweiteren wird die Bedeutung von räumlichen Interaktionen für das Betriebswachstum sowie für Spezialisierungsentscheidungen betrachtet. Zur Schätzung wird die zuvor ungenutzte Panelstruktur des norwegischen Datensatz verwendet. Ein zentraler Aspekt in allen Teilen des Projekts ist der explizite Fokus auf die Endogenitätsprobleme in räumlich-ökonometrischen Modellen und mögliche Identifikationsstrategien zu deren Lösung. In dieser Hinsicht trägt das Projekt zu einer relativ neuen Debatte in der Literatur bei, welche die weitverbreitete und etablierte Verwendung von räumlich-ökonometrischen Modellen in Frage stellt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Hugo Storm, bis 4/2019