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Einfluss von Reizstärke und Aufmerksamkeit auf evaluatives Lernen - Unbewusste evaluative Konditionierung unter subliminalen und inzidentellen Bedingungen

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273859310
 
Können Einstellungen unbewusst erlernt werden? In der Werbung werden Markennamen gemeinsam mit angenehmen Bildern oder beliebten Personen präsentiert; aufgrund dieser angenehmen Erfahrungen, die wir mit ihnen verbinden, bewerten wir die Markennamen später positiver. Dieser evaluative Konditionierungseffekt beschreibt eine elementare Form des Erlernens von Einstellungen. Das Projekt prüft die Hypothese unbewusster evaluativer Konditionierungseffekte. Unbewusste Verarbeitung kann einerseits unter subliminaler Darbietung (d.h. minimaler Reizstärke, aber hoher Aufmerksamkeit) der zu konditionierenden Reize stattfinden. Andererseits wird Lernen unter inzidentellen Bedingungen (d.h. unter minimaler Aufmerksamkeit und ohne das Ziel, etwas zu lernen) ebenfalls als unbewusst beschrieben. Die in den vergangenen Projektabschnitten gewonnene vorläufige Evidenz spricht gegen evaluative Konditionierung unter subliminaler Reizdarbietung; dagegen ist es unter inzidentellen Lernbedingungen robust nachweisbar. Sowohl hinsichtlich des subliminalen als auch des inzidentellen evaluativen Konditionierens sind jedoch noch einige Fragen ungeklärt. Ein Ziel des Projekts ist es, einen robust replizierbaren subliminalen Lerneffekt näher zu untersuchen. In einem neuen Paradigma mit subliminaler Darbietung der zu konditionierenden Reize zeigt sich zwar ein robuster Lerneffekt - allerdings ist unklar, inwiefern es sich tatsächlich um Einstellungslernen handelt; und inwiefern die Verarbeitung automatisch ist (im Sinne von zielunabhängig). Ein zweites Ziel des Projekts ist es, die dem inzidentellen evaluativen Konditionierungseffekt zugrundeliegenden Prozesse und Gedächtnisrepräsentationen zu untersuchen. Hier ist unklar, inwiefern ein bewusster Gedächtnisabruf notwendig ist, damit die gelernte Einstellung sich auf Erleben und Verhalten auswirkt, oder ob eine solche Beeinflussung auch stattfinden kann, ohne dass die Person sich des Einflusses der Konditionierung auf ihre Urteile und Entscheidungen bewusst ist. Diese Frage ist nicht nur relevant für grundlagenwissenschaftliche Lern- und Gedächtnistheorien, sondern auch von zentraler Bedeutung für die Kontrollierbarkeit von Einflüssen der Werbung und für sozial- und konsumentenpsychologische Einstellungs-Verhaltens-Theorien.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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