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Ein integrierter Ansatz zum Schutz des asiatischen Elefanten (Elephas maximus) und des Tigers (Panthera tigris) unter Klimawandel: Die Verbindung von Fernerkundung, Artverbreitungsmodellierung und Populations-Modellen
Antragsteller
Rajapandian Kanagaraj, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273837911
Der rasante globale Wandel stellt große Herausforderungen an Ökologen und Naturschützer in ihren Bemühungen, die Konsequenzen von Klima und Landnutzungswandel auf Biodiversität vorherzusagen und zu verstehen. Die Gefährdung besonders von Säugetieren durch klimabedingte Veränderungen kann beträchtlich sein, da ihre Anpassungsfähigkeit sehr wahrscheinlich von klimatischen Veränderungen übertroffen werden wird. Der Einfluss von großen Säugetierarten auf die Erhaltung der Arten und Lebensraumvielfalt wird vor allem in anthropogen dominierten Landschaften als sehr bedeutsam erachtet. In diesem Projekt sollen die Auswirkungen des globalen Wandels auf die Überlebenswahrscheinlichkeit von zwei symbolträchtigen Großsäugerarten, dem Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) und dem Tiger (Panthera tigris) untersucht werden. Diese beiden Arten dienen als Schlüsselarten, um weltweit Aufmerksamkeit für den Schutz der Biodiversität in asiatischen Wäldern zu erzeugen. Das Projekt ist integrativ und umfasst folgende spezifische Schritte:1. Entwicklung von Artverbreitungsmodellen für die beiden Schlüsselarten zur Vorhersage ihres gegenwärtigen und zukünftigen Areals unter Klimawandel. 2. Entwicklung von Hybrid Modellen, die diese Artverbreitungsmodelle mit dynamischen Populationsmodellen kombinieren. Mit diesen Modellen sollen die relativen und kombinierten Auswirkungen von mehreren Gefährdungsfaktoren (Klimawandel, Habitatverlust und fragmentierung, Rückgang von Beutetieren) auf die Überlebensfähigkeit der Arten untersucht werden.3. Untersuchung der systemischen Unsicherheiten in den Artverbreitungsmodellen, in den demografischen Parametern und in den Klimawandelprojektionen in einem einheitlichen Modellierungsansatz.4. Entwicklung von effektiven Maßnahmen zum Schutz der beiden Arten (Elefant und Tiger) sowie Förderung von koordinierter Planung in den Verbreitungsgebieten der Arten.Die Artverbreitungs und Populationsmodelle für Elefanten werden auf umfangreichen Datensätzen von Elefantenherden inklusive ihrer Altersstruktur und Geschlechtsverteilung basieren, die von 2002 bis 2010 in der westlichen Terai Arc Landschaft in Indien erhoben wurden. Das Hybridmodell für den Tiger wird auf bereits bestehenden Habitat- und Ausbreitungsmodellen basieren, die weitere verfügbare Informationen zur Populationsdynamik des Tigers integrieren können. Die interdisziplinäre Perspektive dieser Arbeit integriert Techniken und Kenntnisse der Tier und Landschaftsökologie, der Fernerkundung, der räumlichen Modellierung und Risikobewertung mittels Sensitivitätsanalysen. Im neu entstehenden Feld der Hybridmodellierung soll dieses Projekt einen kritischen Beitrag zu Aspekten der Modellentwicklung und Unsicherheitsanalyse leisten. Im Fokus stehen dabei große Säugertierarten in anthropogen geprägten Landschaften im globalen Wandel.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Professor Dr. Miguel Bastos Araújo