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Topik und Erste Analytik: Peripatetische Logik zwischen Aristoteles und Alexander von Aphrodisias
Antragstellerin
Dr. Laura Maria Castelli
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272319540
Topik (Top) I-VIII und Erste Analytik (APr) I-II sind zwei unter den logischen Schriften des Aristoteles. In beiden Texten wird erläutert, was ein deduktives Argument ist und wie man ein deduktives Argument mit einer gegebenen Aussage als Konklusion finden und formulieren kann. Die Methoden und die Grundstruktur von deduktiven Argumenten, die in den zwei Schriften beschrieben werden, sind in mancher Hinsicht verschieden. Diese Tatsache hat die modernen Interpreten dazu veranlasst, mehr oder weniger radikale Thesen über die Inkohärenz und Unvereinbarkeit der aristotelischen Deduktionslehre in den zwei Schriften zu vertreten. Das vorgestellte Projekt stellt dieses traditionelle Bild in Frage, wobei insbesondere drei spezifische Ziele verfolgt werden: 1) Systematische Studie des Zusammenhanges zwischen Top und APr in ihrer Gesamtheit:Der Eindruck von Inkompatibilität ist insbesondere von dem Vergleich zwischen Top und Apr I 1-22 gestützt. Die Analyse von APr I 23 ff. und APr II weist aber auf eine stärkere Kontinuität zwischen Top und APr hin. Eine systematische Studie der Verhältnisse zwischen den zwei Schriften ist bis heute nicht vorhanden. Eine solche Studie an sich wäre schon ein bedeutsamer Beitrag zur Aristoteles-Forschung. 2) Erörterung von theoretischen Grundfragen: Eine allgemeine Diskussion der Frage der theoretischen Kompatibilität von Vorgehensweisen bzw. Darstellungen deduktiver Argumente in Top und APr wird benötigt, damit untersucht werden kann, ob und - falls ja - welche theoretischen Gründe es für Inkompatibilität geben kann. 3) Rekonstruktion der Debatte über deduktive Argumente in Top und APr in der Antike und Spätantike: Im Rahmen der Analyse des in 2) beschriebenen allgemeinen Problems ist die Rekonstruktion der entsprechenden Debatte in der Antike und Spätantike vielversprechend. Dies gilt für einen historischen sowie auch für einen theoretischen Gesichtspunkt: die Hypothese der geistlichen Entwicklung des Autors, die in modernen Studien oft vorgebracht wird, um die Anwesenheit von angeblich unvereinbaren Behauptungen oder Stellen in den aristotelischen Schriften zu erklären, ist den antiken Interpreten fremd. Aus diesem Grund skizzieren sie verschiedene Kompatibilitätsmöglichkeiten und deuten Top und APr (so wie auch die entsprechenden Darstellungen der Deduktion) als Teile eines vereinigten logischen Systems. Auf diese Weise untersuchen antike Interpreten verschiedene theoretische Optionen, die für die Fragestellung dieses Projektes direkt relevant sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen