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GRK 2155: ProMoAge - Proteinmodifikationen: Schlüsselmechanismen des Alterns
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung seit 2016
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270489335
Altern ist durch eine gestörte Gewebehomöostase und die Abnahme von Organfunktionen charakterisiert und stellt einen Hauptrisikofaktor für chronische Erkrankungen dar, die in Industrieländern gehäuft auftreten (zum Beispiel kardiovaskuläre Krankheiten). Die Verbesserung des Gesundheitszustands älterer Menschen setzt eine genaue Kenntnis der molekularen Mechanismen voraus, die zu altersabhängigen Einschränkungen von Organfunktionen führen. Immer mehr wissenschaftliche Befunde sprechen dafür, dass posttranslationale Modifikationen von Proteinen (PTMs) einen dieser Mechanismen darstellen. PTMs entstehen in enzymatischen oder nicht-enzymatischen Reaktionen zum Teil an derselben Aminosäure. Unter physiologischen Bedingungen regulieren enzymatisch-vermittelte PTMs die Aktivität der betreffenden Proteine und kontrollieren so Struktur und Funktion der Zellen. Im alternden Organismus können Veränderungen PTM-regulierender Enzyme sowie eine veränderte zelluläre Umgebung PTM-Muster von Proteinen beeinflussen und dadurch zu Fehlregulationen zellulärer Prozesse führen. Dabei können nicht-enzymatische Modifikationen wie Glykierung und Oxidation mit enzymatischen Prozessen wie Acetylierung oder Glykosylierung konkurrieren. Ziel des Graduiertenkollegs ist es, PTMs zellulärer Proteine als Schlüsselmechanismen des Alterns zu untersuchen. Wissenschaftler der Universitäten Halle und Jena sowie des Leibniz-Instituts für Alternsforschung Jena bündeln ihre Expertise aus Bereichen der Chemie, Biochemie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Biomedizin sowie ihre Erfahrungen mit Omics-Technologien, um dieses Ziel zu erreichen. Im Mittelpunkt stehen Untersuchungen von alternsrelevanten Signalproteinen und Signalwegen sowie von epigenetischen und transkriptionellen Regulationsprozessen durch PTMs. Das wissenschaftliche Programm bildet eine exzellente Basis zur Qualifizierung junger Wissenschaftler für eine Laufbahn im Bereich der interdisziplinären Alternsforschung. Das innovative Weiterbildungsprogramm umfasst modernste Methodenplattformen und eine hochqualifizierte theoretische und praktische Ausbildung mit Fokus auf PTMs. Trotz des demographischen Wandels gibt es in Deutschland bisher kaum strukturierte Graduiertenprogramme, die sich mit den Anforderungen der modernen Alternsforschung auseinandersetzen. Das RTG füllt diese Lücke und sichert durch exzellente Graduiertenförderung schnellen wissenschaftlichen Kenntniszuwachs und durch die Entwicklung neuer translationaler Ansätze nachhaltigen Erfolg.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Mitantragstellende Institution
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Sprecher
Professor Dr. Andreas Simm
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Marcus Glomb; Professorin Dr. Claudia Grossmann; Professor Dr. Stefan H. Heinemann; Professorin Dr. Regine Heller; Professor Dr. Rüdiger Horstkorte; Professor Dr. Otmar Huber; Professor Dr. Christian Andreas Hübner; Dr. Christoph Kaether; Professor Dr. Lars-Oliver Klotz; Professorin Dr. Anne Navarrete Santos; Dr. Heidi Olzscha; Privatdozent Dr. Alessandro Ori; Professor Dr. Thorsten Pfirrmann; Professor Dr. Dan Rujescu