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Praxis und Theorie der Prioritätensetzung in der Medizinischen Rehabilitation

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 15070313
 
Die Diskussion um eine Prioritätensetzung im Gesundheitswesen hat in unterschiedlichen Ländern eine unterschiedlich lange, intensive und folgenreiche Geschichte. In Deutschland fällt es schwer, das Problem überhaupt zur Wahrnehmung zu bringen. Andere Nachbarländer (u.a. Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland) können auf eine knapp 20jährige Diskussion zurückblicken. In Großbritannien ist sie unter dem Stichwort Rationierung frühzeitig verengt worden. In Holland, Norwegen und Dänemark scheint sie nach ausführlichen Berichten versandet. Einzig in Schweden ist Prioritätensetzung mit der Entwicklung nationaler Versorgungsleitlinien sehr konkret geworden.Das Teilprojekt zielt auf mehrere Länderstudien - mit der (sozial)medizinischen, soziologischen und ethischen Rekonstruktion der schwedischen Entwicklung im Bereich der Versorgung von Herzkranken im Hauptfokus. Weitere Untersuchungen sind Großbritannien, Dänemark, Holland und Frankreich gewidmet - immer im Vergleich zur Situation und Entwicklung unserer Gesetzlichen Krankenversicherung.Endziel ist es, das schwedische Vorgehen auf seine Übertragbarkeit auf deutsche Verhältnisse zu überprüfen und ggf. einen vergleichbaren Entwicklungsprozess zu initiieren und versorgungswissenschaftlich zu begleiten. Dabei sind die in verschiedenen Ländern sichtbar gewordenen Probleme und Widerstände zu berücksichtigen. Conjoint Analysen mit ärztlichen und Patientengruppen werden helfen, zu Rangabstufungen von Problem-Leistungs-Koppelungen (¿condition-treatment pairs ) im Graubereich mittlerer Prioritäten zu kommen. Hier sind fehlende oder unsichere Evidenzlagen ebenso problematisch wie deren unterschiedliche Bewertung.Das Teilprojekt B4 unterhält enge Beziehungen zu den Teilprojekten A (Methodik von Bevölkerungsbefragungen), B1 (Änderungen von Prioritäten), B2 (Bereich rheumatoide Arthritis), B5 (Evidenz-basierte Medizin), C1 (Sozialrecht) und C3 (qualitative und quantitative Wirksamkeitsparameter).
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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