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Der Einfluss von auditivem Feedback auf Fehlererkennung und Lautrepräsentation in einer Fremdsprache

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265995913
 
Wer eine neue Sprache lernt, hat oft anhaltende und bleibende Schwierigkeiten mit der Aussprache (z.B., Englisch "think" wird zu "sink"). Überraschenderweise können Lerner Fehler, die sie selbst produzieren, bei anderen sehr wohl häufig hören. Dieses Paradoxon zu erklären ist die Zielsetzung des geplanten Projektes. Zu dieser Frage fehlen Erklärungsansätze auf der Basis kognitiver Faktoren und allgemeiner Prozesse der Sprachverarbeitung. Der bisherige Forschungstand konzentriert sich auf sozio-ökonomischen Erklärungsmodelle. Kein aktuelles Modell des Fremdspracherwerbs kann die beschriebene Asymmetrie zwischen Wahrnehmung und Produktion in der Fremdsprache ausreichend erklären. Das geplante Projekt erforscht zwei mögliche zur Gründe für die beschriebene Asymmetrie zwischen Wahrnehmung und Produktion: die unzureichende Nutzung von auditivem Feedback zur Fehlererkennung sowie die Repräsentation der Lautkategorien. Das erste Ziel ist es zu testen ob Lerner ihre eigene Aussprache deshalb nicht verbessern, weil sie sich ihrer eigenen Fehler nicht bewusst sind. Dies wird in Perzeptionsexperimenten zur Fehlererkennung ermittelt, in denen Lerner nicht nur mit Stimmen anderer sondern auch mit ihrer eigenen Aussprache konfrontiert werden. Das zweite Ziel ist es zu zeigen wie sich Lautkategorien in der Fremdsprache zu den Kategorien der Muttersprache verhalten. Es soll ermittelt werden inwiefern Erfahrung mit bestimmten (fehlerhaften) Aussprachevarianten die Verknüpfung zwischen Lautkategorien und lexikalischen Repräsentationen beeinflusst. In dem Projekt wird zum ersten Mal getestet ob neu etablierte Lautkategorien in der Fremdsprache, die es in der Muttersprache nicht gibt, und Lautkategorien der Muttersprache, die für die Wahrnehmung der Fremdsprache irrelevant sind, dennoch die Flexibilität der Sprachwahrnehmung in der jeweils anderen Sprache beeinflussen. Dies soll durch den experimentellen Einsatz von online Perturbationen des auditiven Feedbacks während der Sprachproduktion untersucht werden. Passt die Wahrnehmung nicht zur Produktion, passen Sprecher ihre Produktion dem veränderten auditiven Signal an. Da die Stärke dieser Adaptation von den Lautrepräsentationen abhängt, können Rückschlüsse über (1) Prozesse der Fehlererkennung und (2) die Relation zwischen verschiedenen Lautkategorien gezogen werden. Die Resultate tragen zu einer der bedeutendsten Debatten in den kognitiven Neurowissenschaften und Sprachwissenschaften über den Zusammenhang zwischen Sprachproduktion und Wahrnehmung bei. Die Verarbeitungsprozesse einer Fremdsprache werden näher erklärt und haben so langfristig das Potential, Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Sprachdidaktik zu finden.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Lynne C. Nygaard
 
 

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