Pathogenese und Immunität von Aviären Bornavirus Infektionen in Vögeln

• Antragsteller: Dr. Dennis Rubbenstroth
• Fachliche Zuordnung: Tiermedizin
• Förderung: Förderung von 2014 bis 2017
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265863434

Aviäre Bornaviren (ABV) wurden im Jahr 2008 erstmals beschrieben und sind Erreger der Neuropathischen Drüsenmagendilatation (Proventricular Dilatation Disease, PDD), einer schweren und oft tödlich verlaufenden Erkrankung bei Papageienvögeln (zool. Ordnung: Psittaciformes). Die PDD ist seit mehr als 30 Jahren bekannt und weit verbreitet unter in Gefangenschaft gehaltenen Psittaziden, wo sie mitunter schwere Verluste hervorruft. Dadurch bedroht die Erkrankung neben Liebhabervögeln vor allem auch Zuchtprojekte und möglicherweise sogar Wildvogelpopulationen bedrohter Papageienarten.Für das Borna Disease Virus (BDV), einen bei Säugern auftretenden Verwandten der ABVs, wurden viele wichtige Aspekte der Infektion ausführlich in experimentellen Ratten- und Mausmodellen untersucht, während über die ABV-Infektion bei Vögeln noch weit weniger bekannt ist. Obwohl teilweise große Parallelen zwischen ABV und BDV bestehen, ist bisher noch weitgehend unklar, bis zu welchem Grad die mit BDV im Säuger gewonnenen Erkenntnisse auf ABV im natürlichen aviären Wirt übertragen werden können. Ziel dieser Studie ist, ABV Infektionsmodelle in natürlichen und experimentellen Wirtsspezies zu evaluieren und diese anschließend einzusetzen, um die Kinetik der Infektion sowie die der Immunität und Pathogenese zugrunde liegenden Mechanismen zu untersuchen.Das Projekt ist unterteilt in drei miteinander verbundene Teilprojekte:1) Untersuchungen zu Immunität und Immunpathogenese in natürlichen ABV Wirtsspezies (Nymphensittich und Kanarienvogel) unter Zuhilfenahme bereits generierter viraler Vektorvakzinen.2) Evaluation des Einsatzes von Hühnervögeln (Huhn und Wachtel) für experimentelle ABV-Infektionsmodelle.3) Generierung von ABV-Reporterviren zur Untersuchung der Kinetik der ABV-Infektion in vivo.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen