Im Rahmen des Projektes wurde erfolgreich ein thermisch gespritztes Mehrlagenschichtsystem entwickelt, welches nach erfolgter Keramisierung durch plasmaelektrolytische Oxidation einfache Baustahlsubstrate für Hochtemperaturstrahlverschleißbeanspruchen qualifiziert. Der Schichtaufbau bestehend aus einem kaltgasgespritzten und anschließend versiegelten Titan-Interface sowie einer darüberliegenden AlCu4Mg1-Lichtbogenspritzschicht zeichnet sich durch eine gute Substratanbindung aus. Durch Verwendung von Pulvermischungen aus unlegierten Kupfer- und Aluminiumpartikeln konnte zudem gezeigt werden, dass es möglich ist, kaltgasgespritzte Aluminiumschichten mit metallischen Kupferinklusionen zu erzeugen. Letztere verbleiben nach erfolgter plasmaelektrolytischer Umwandlung feinverteilt und in metallischer Form innerhalb der PEO-Schicht und können daher als rissenergiedissipierende Duktilphasen dienen. Im Zuge der Untersuchungen wurde deutlich, dass technisch reines Aluminium widererwartend nur sehr bedingt für die plasmaelektrolytische Oxidation geeignet ist. Trotz eines augenscheinlich stabilen und gleichmäßigen Prozessverhaltens konnten unter Standardbedingungen keine technisch relevanten Schichten erzeugt werden. Vergleichende Experimente an Al-Werkstoffen der zwei-, sechs- und siebentausender Reihe legen nahe, dass die Umwandlung von amorphen Aluminiumoxid zu kristallinen Phasen welche gegenüber der chemischen Rücklösung durch den verwendeten Elektrolyten beständig sind, erst durch die Anwesenheit bestimmter Legierungselemente ermöglicht wird. Durch eine systematische Elektrolytanpassung ist es jedoch gelungen, dessen Passivierungs- und Rücklösevermögen zu einzustellen, dass schützende PEO-Überzuge auf Reinaluminiumsubstraten erzeugt werden können.