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Kann man durch Gehirnstimulation die Selektionsleistung bei der visuellen Aufmerksamkeit verbessern?

Antragstellerin Sandra Utz, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 264603963
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes war es zu untersuchen, oh Gehirnstimulation am parietalen Kortex die Selektionsleistung im Bereich der visuellen Aufmerksamkeit verändern kann. Nach Einführung in die Methodik der Gehirnsstimulation, einem ausführlichen Training, einer Belehrung bezüglich der Risiken und des damit verbundenen Screenings der Versuchspersonen vor der Testung, wurde eine Studie mit Hilfe des Paradigmas der visuellen Suche durchgeführt. Bei der visuellen Suche geht es darum, so schnell und so genau wie möglich zu entscheiden, ob ein vorher definierter Zielreiz (z.B. ein rotes Rechteck) unter einer Reihe von Ablenkreizen (z.B. grüne Rechtecke) anwesend ist oder nicht. Anhand von Reaktionszeiten kann dann die Selcktionsleistung der Versuchspersonen bestimmt werden. Müller und seine Kollegen (z.B. 1995) zeigten, dass die Entdeckung von Zielreizen erleichtert wird, wenn die zielreizdefinierende Dimension in aufeinanderfolgenden Durchgängen wiederholt wird (z.B. Dimension Farbe: rotes Rechteck folgt auf rotes Rechteck) im Vergleich zu wenn sich die zielreizdefinierende Dimension ändert (z.B. rotes Rechteck [relevante Dimension: Farbe] folgt auf rechts geneigtes Rechteck [relevante Dimension: Orientierung]). In daran anschließenden Studien konnte gezeigt werden, dass für die Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus von einer Dimension zur anderen der parietale Kortex wichtig zu sein scheint. Im durchgeführten Projekt wurde deshalb während der Bearbeitung einer visuellen Suchaufgabe der rechte parietale Kortex entweder anodal (erregend), kathodal (inhibierend) oder sham (nicht) stimuliert und die Auswirkungen auf die Leistung (Reaktionszeiten) der Versuchspersonen analysiert. Es zeigten sich in beiden visuellen Halbfeldern sowohl positive als auch negative Auswirkungen der Stimulation auf die Selcktionsleistung der Versuchspersonen. In nachfolgenden Studien muss dies aber noch genauer untersucht und belegt werden, bevor die Möglichkeit einer Anwendung der Gehirnstimulation im Rahmen eines Aufmerksamkeitstrainings eventuell in Betracht gezogen werden kann. Im Projekt verlauf zeigte sich, dass die exakte und natürlich auch sinnvolle Einhaltung des Ethik-Protokolls der University of Oxford zu starken Einschränkungen bei den Testungen führte (z.B. nur zu bestimmten Zeiten, nur zusammen mit Experten, immer ein Ersthelfer im Haus). Ebenfalls war die mangelnde Zuverlässigkeit der rekrutierten Versuchspersonen ein Problem.

 
 

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