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Austauschkonsolen für 600 MHz NMR-Spektrometer

Fachliche Zuordnung Analytische Chemie
Förderung Förderung in 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262517244
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Als ein Gerät der NMR-Abteilung der Eberhard-Karls-Universität Tübingen steht dieses NMR-Spektrometer allen Angehörigen der Universität für Experimente der gehobenen Routine zur Verfügung. Ausgestattet mit einem breitbandigen Prodigy-Cryoprobenkopf eignet es sich hervorragend für die Vermessung niedrig konzentrierter Proben bzw. die Durchführung 1H/X- bzw. 19F/X-korrelierter und X-observierter Experimente. Messaufträge kamen in den ersten drei Jahren nach Inbetriebnahme hauptsächlich aus den Fachbereichen Chemie, Pharmazie, Biochemie, sowie dem Universitätsklinikum Tübingen. Da das Gerät für die gehobene Routine der gesamten Universität eingesetzt wird, ist es schwierig bzw. unmöglich, an dieser Stelle den Beitrag zu allen Forschungsergebnissen zu formulieren. Das Gerät wurde bzw. wird dabei für folgende Messungen eingesetzt: 1) Heterokern-Langzeitexperimente; 2) Strukturaufklärung neuer biosynthetisch hergestellter Verbindungen an niedrig konzentrierten Proben; 3) Strukturaufklärung von größeren Molekülen und Biomolekülen; 4) Diffusionsmessungen kleiner Partikel, für die kein Diffusionsprobenkopf notwendig ist; 5) VT-Experimente im Bereich -40 °C – 80 °C (VT-Bereich des Prodigy-Probenkopfs). Dabei sind folgende wissenschaftliche Arbeiten bzw. Forschungsergebnisse, die über das Routinemaß hinausgehen, besonders erwähnenswert: AK Speiser (Chemie): Im Rahmen unserer Untersuchungen der Redoxchemie von Acenen, die als Materialien in der organischen Elektronik genutzt werden, wurde ein Reaktionsprodukt der elektrosynthetischen Oxidation des TIPS-Pentacens aufgefunden, das mit dem Gerät strukturell charakterisiert wurde. Es handelt sich um ein Dimer, bei dem eine Diels-Alder-artige Reaktion zwischen einer TIPS-Ethinyl-Gruppe und einem Pentacen-Kern erfolgt. AK Berkefeld (Chemie): Diese Arbeitsgruppe nutzt das Gerät zur Aufklärung von Molekülstrukturen in Lösung, insbesondere von Koordinationsverbindungen der späten Übergangsmetalle mit organischen Gerüstliganden. Die Molekulargewichte der Verbindungen betragen bis zu 2500 g/mol. Die Kenntnis der Molekülstrukturen bildet die Grundlage für das Verständnis der chemischen und physikalischen Eigenschaften der Koordinationsverbindungen. Den Schwerpunkt bilden Messungen von 195Pt chemischen Verschiebungen an sowohl ein- als auch zweikernigen Komplexverbindungen. Bei der Mehrzahl der Verbindungen sind die Relaxationszeiten des/der 195Pt Kerns/Kerne vergleichsweise kurz, so dass deren zu detektierenden Signale Linienbreiten von mehreren Hundert Hz auf halber Höhe besitzen. Trotz der hohen Magnetfeldstärke des Geräts von 14 Tesla ist es der mit Stickstoff gekühlte Cryo- Probenkopf, der die Aufnahme von Spektren mit ausgezeichnetem Verhältnis zwischen Signal und Rauschen auch für anspruchsvolle Proben bei sinnvollem Messzeitbedarf ermöglicht. Zudem sind ca. die Hälfte der untersuchten Proben ionische Komplexverbindungen mit teilweise stark begrenzter Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln. Auch in diesen Fällen wurden 13C und 195Pt NMR Spektren mit ausgezeichnetem S/N-Verhältnis innerhalb von Stunden erhalten, deren Aufnahme an anderen Geräten des Fachbereichs Chemie Tage in Anspruch genommen hätten. AK Bettinger (Chemie): Das 600-MHz-Spektrometer wird hier vorrangig für die Strukturaufklärung Bor-haltiger organischer Verbindungen verwendet. Dabei kommen neben 11B- observierten auch 1H/11B-korrelierte Experimente zum Einsatz.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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