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Understanding the practice and developing the concept of welfare bricolage" (UPWEB)

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260371466
 
Das hier beantragte Forschungsprojekt zielt auf eine Rekonzeptionalisierung von Wohlfahrts- und Wohlfahrtsstaats-Theorien auf der Grundlage neuer empirischer Daten zur Nutzung von Einrichtungen und Angeboten der Gesundheitsfürsorge durch die Bewohner superdiverser städtischer Nachbarschaften. Dieser Fokus ergibt sich aus der Notwendigkeit, für zunehmend heterogene Bevölkerungen und angesichts der beschleunigten Veränderung lokaler Stadtviertel unter Bedingungen intensivierter Globalisierung die Strukturen von Wohlfahrt und Gesundheitsfürsorge neu zu überdenken, vor allem hinsichtlich der Aspekte Einstellung/Engagement, Zugänglichkeit und Effektivität. Mit multiplen Methoden und innovativen Techniken, die von der genauen geographischen Kartierung von Gesundheitsangeboten (street mapping) über kollaborative Forschung mit community researchern bis hin zur Entwicklung von Gesundheits-APs für Mobiltelefone reichen, untersuchen wir die vielfältigen Strategien, mit deren Hilfe Bewohner superdiverser Nachbarschaften in Bezug auf Gesundheit und in gesundheitlichen Krisen über die Runden kommen. Unsere Forschung umfasst sowohl die Perspektive von Professionellen im Gesundheitsbereich als auch die Sichtweise und die Erfahrungen der Nutzer. Wir möchten neue, für Theorie wie Praxis relevante Einsichten eröffnen, in dem wir ein empirisch unterfüttertes analytisches Modell der Wohlfahrtsbricolage entwickeln. Das Konzept der Wohlfahrtsbricolage bezieht sich auf die Strukturen und Typen von Praktiken, mit denen individuelle Akteure formale, informelle und virtuelle Gesundheitsangebote aus und zwischen verschiedenen Sektoren (öffentlich, privat, Dritter Sektor) kombinieren. Unser Ansatz umfasst komparative und sequentielle Elemente, um lokale wohlfahrtsstaatliche Strukturen in insgesamt acht Stadtteilen in vier Städten (in Großbritannien, Portugal, Deutschland und Schweden) zu untersuchen. Vier dieser Stadtviertel sind superdivers und verarmt, vier Vergleichsviertel sind superdivers und in einem Prozess von Aufstieg und Gentrifizierung begriffen. Die vier selektierten Städte (Birmingham, Lissabon, Bremen, Uppsala) sind im Kontext unterschiedlicherWohlfahrts-, Gesundheits- und Migrationsregimes angesiedelt. Wir konzentrieren uns auf Schlüsseldimensionen superdiverser Stadtviertel, in denen die Bewohner hinsichtlich ihres Glaubens, ihres Einkommens, ihres sozioökonomischen wie rechtlichen Status, ihrer Muttersprache, ihrer Bildung und ihres Lebensstils eine große Bandbreite aufweisen, um Einsichten von wissenschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Relevanz zu generieren. Das Projekt entwickelt Antworten auf die Frage, wie sich in unterschiedlichen Wohlfahrtsstaaten Ungleichheit und Diversität auf die Beziehung von Einzelnen zum Gesundheitssektor auswirken und wie diese Unterschiede mit Aspekten sozialer Verantwortlichkeit und Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitssektor zusammen hängen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Portugal, Schweden
 
 

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