Durchflusszytometer mit vier Lasern, 12 Parametern und Bildgebungsfunktion
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die bildgebende Durchflusszytometrie ist eine innovative Technologie, mit der grundsätzlich unterschiedliche Fragestellungen zur molekularen Funktionsweise des Immunsystems elegant adressiert werden können. Das Besondere dieser Methode ist die Kombination einer großen statistischen Signifikanz auf zellulärer Ebene mit der Möglichkeit, räumliche Parameter auf subzellulärer Ebene zu bestimmen. Damit werden die Eigenschaften konventioneller Durchflusszytometrie mit denen der mikroskopischen Bildgebung vereint. Für Untersuchungen zur lymphozytären Signalleitung ist dies besonders vorteilhaft und minimiert Fehler, die durch die bekannte Variabilität von Immunzellen bei rein mikroskopischen Analysen auf Einzelzell-Ebene auftreten können. Die außergewöhnlichen Möglichkeiten dieser Methode gehen jedoch mit enormen Herausforderungen zur Etablierung einer strukturierten und validen Datenauswertung einher. Für eine Reihe von Projekten ist dies gelungen und wir konnten wichtige Datensätze erheben. Beispiele sind unsere Studien zum Aufbau von Signalkomplexen aus den Adapterproteinen SLP65 und CIN85. Letztere Publikation wurde im renommierten F1000-Forum als besonders bedeutsam für die Disziplin der angeborenen menschlichen Immundefekte ausgezeichnet. Außerdem konnten wir zeigen, dass der B-Zell-Antigenrezeptor (BZR) neben aktivierenden Signalelementen auch inhibitorische Effektor-Proteine direkt ansteuert. Für diese Publikationen war die bildgebende Durchflusszytometrie äußerst hilfreich. Jedoch konnten auf Grund gravierender technischer Probleme des Gerätes und damit verbundener umfangreicher Wartungsarbeiten die Datensätze nicht in dem für Publikationen notwendigen Umfang abschließend bearbeitet werden. Die Veröffentlichungen enthalten daher keine direkten Abbildungen mit Daten der bildgebenden Durchflusszytometrie. In Quintessenz ist festzuhalten, dass das Gerät erst zum Ende des dritten Betriebsjahres voll einsatzfähig war. Seit Ende 2018, also seit rund einem Jahr, läuft das bildgebende Durchflusszytometer nun weitestgehend zuverlässig. In dieser Zeit haben wir im Bereich der B-Zellforschung das bildgebende Durchflusszytometer für drei Fragestellungen im Rahmen von einer Master- und zwei Doktorarbeiten eingesetzt. Eine Promotion baut in der Tat in weitesten Teilen auf den Einsatz eines (zuverlässig arbeitenden) Durchflusszytometers mit Bildgebungsfunktion auf. In der Zusammenschau konnten wir nun die bildgebende Durchflusszytometrie für eigene und Kooperationsprojekte erfolgreich etablieren. Die Erwartungen wurden aber nur zum Teil erfüllt. Neben der unerwarteten Komplexität der Datenprozessierung und Auswertung zeigte sich auch eine hohe Wartungsintensität des Gerätes, was mit hohen Kosten und Ausfall von Messzeiten verbunden war. Hier war die Unterstützung durch die Lieferfirma unzureichend.