Die schwere Malariaanämie ist eine häufige Komplikation der Malaria deren Pathophysiologie bisher nicht bekannt ist. Es gibt eine Vielzahl von Hypothesen, die sich zum Teil wiedersprechen und allesamt auf wenigen Daten basieren. Das beantragte Projekt wurde durchgeführt um die Hypothesen zur Malariaanämie beim Menschen zu prüfen und durch explorative Analysen neue Hypothesen zu generieren. Die Basis für die Arbeiten war eine Fallkontrollstudie, die am Albert Schweitzer Krankenhaus in Lambaréné, Gabon durchgeführt wurde. Wir konnten zeigen, dass die Erythrophagozytose stark erhöht ist und möglicherweise eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Malariaanämie spielt. Die Arbeiten zu diesem Teil konnten bereits publiziert werden. Die Analyse der Erythrothropoesedaten zeigt, dass die meisten Modelle, die in anderen Organismen entwickelt wurden die Pathophysiologie der Malariaanämie nicht ausreichend gut beschreiben. Dazu haben insbesondere longitudinale Daten der Retikulozytendaten und die qualitative Analyse von Knochenmarksproben beigetragen. Interessanterweise konnten wir außer einer Parasiten-Sequestrierung bei den Patienten keine Unterschiede zwischen den Parasitenpoulationen in den einzelnen Gruppen messen. Möglicherweise liegt das an den relativ niedrigen Parasitämien und den damit verbundenen methodischen Schwierigkeiten. Zusammenfassend zeigen die Daten der Studie, dass die Malariaanämie ein komplexer Prozess ist, der sich nur bedingt durch Tiermodelle abbilden lässt. Aufbauen auf den Ergebnissen der explorativen Analyse der Studie werden weiterführende Studien geplant um die Ergebnisse zu validieren. Wir hoffen nach diesen konfirmatorischen Studien interventionelle Studiendesigns entwickeln zu können, die zum Ziel haben das Management der schweren Malariaanämie verbessern.