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Semantic Network of Information Management in Hospitals

Subject Area Epidemiology and Medical Biometry/Statistics
Term from 2014 to 2019
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 250070995
 
Final Report Year 2019

Final Report Abstract

Das Informationsmanagement (IM) in Krankenhäusern umfasst eine Vielzahl strategischer, taktischer und operativer Aufgaben. Studierende der Medizinischen Informatik, die auf Leitungspositionen des Informationsmanagements vorbereitet werden, benötigen Wissen über die vernetzten Aufgaben des Informationsmanagements, sehen sich dabei aber mit unterschiedlichen Ansätzen für das IM konfrontiert. Der Chief Information Officer (CIO) als Leiter des IM benötigt aus diesem Bündel von Aufgaben wiederum eine komprimierte Menge an Informationen über das Krankenhaus und dessen Informationssystem, um mit Stakeholdern wie der Krankenhausleitung zielgerichtet kommunizieren zu können. Das Projekt „Semantisches Netz des Informationsmanagements im Krankenhaus“ beschäftigte sich mit der Nutzung von Domänenontologien des Informationsmanagements in der akademischen Lehre sowie bei der Entwicklung von entscheidungsunterstützenden Werkzeugen für CIOs in Krankenhäusern. Ein Hauptergebnis des Projekts ist die SNIK-Ontologie, die Wissen zum Informationsmanagement in Krankenhäusern aus unterschiedlichen Quellen (Lehrbüchern, Rahmenwerken, CIO-Interviews und eine CIO-Umfrage) miteinander verknüpft und vergleichbar macht. In der SNIK- Ontologie wird dargestellt, welche Rollen welche Aufgaben im Informationsmanagement erledigen und welche Objekttypen (z. B. Informationen) für die Erledigung der Aufgaben benötigt werden. Die SNIK-Ontologie ist verfügbar als Linked Open Data und kann deshalb erweitert und mit anderen Ontologien verknüpft werden. In einer frei zugänglichen webbasierten Graphvisualisierung (https://www.snik.eu/graph) mit verknüpften Ontologiewerkzeugen wird eine Nutzung durch Studierende und Domänenexperten ohne Ontologiekenntnisse ermöglicht. Diese für große Ontologien neuartige Form der Verknüpfung von Graph- und Ontologiewerkzeugen kann ebenfalls für die Veröffentlichung anderer Ontologien genutzt werden. Die SNIK-Ontologie wird in verschiedenen Lehr- und Lernszenarien eingesetzt. Das SNIK-Quiz nutzt die Ontologie, um automatisch Multiple-Choice-Fragen zu erzeugen. Das interaktive Lernspiel SNIK-Bingo wurde innerhalb der Internationalen Frank-van-Swieten-Lectures angewendet und evaluiert. Studierende und Lehrende schätzten das Lernspiel als abwechslungsreiche Methode für das Erlernen von Begriffen des Informationsmanagements ein. Im Rahmen des Requirements Engineering (RE) und der Entwicklung von unterscheidungsunterstützenden Systemen für die Aufgaben von CIOs in Krankenhäusern entstanden mehrere nutzbare Artefakte. Es wurden zwei Varianten des CIO-Navigators prototypisch entwickelt. Die erste Variante, CI-ONx, bietet eine aufgaben- und nutzerInnenspezifische Darstellung von Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen zur Unterstützung von Entscheidungen an. Für solche persönlichen entscheidungsunterstützenden Systeme (PDSS) bestand eine methodische Lücke im RE, die durch die Erweiterung der Methode Task-Oriented Requirements Engineering (TORE) um Aspekte von PDSS (DsTORE) geschlossen werden konnte. Während des RE für CIONx entstand die CIOx-Ontologie als Teil der SNIK-Ontologie, die Wissen über das IM einem deutschen Universitätsklinikum abbildet. Eine Erweiterung von CIONx ermöglicht die Nutzung der CIOx-Ontologie als Datenzugriffsschicht auf Basis des Ontology-Based Data Access (OBDA) Frameworks. Der CIONx-Prototyp wurde mit einer guten Nutzerfreundlichkeit, als nützliches Werkzeug und einem guten Gesamteindruck in einer Evaluation bewertet. Die zweite CION-Variante in Form von CIONo nutzt die SNIK-Ontologie und ermöglicht die Exploration von Zusammenhängen des Informationsmanagements entlang von Pfaden, die durch die SNIK-Ontologie vorgegeben werden. Von einem Start- bis zu einem Endknoten werden Pfade durch CIONo visualisiert und die darunterliegenden Daten durch einen Natural Join verknüpft. CIONo ist so entworfen, dass eine spätere Anbindung realer Datenquellen per OBDA möglich ist. Als Synthese der Arbeiten zu den CION-Varianten und einer Literaturanalyse wurden Ontologie-Nutzungsmuster identifiziert und systematisch kategorisiert.

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