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Crowdinvesting in Deutschland, England und den USA: Regulierungsperspektiven und Wohlfahrtseffekte einer neuen Finanzierungsform

Fachliche Zuordnung Privatrecht
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248791364
 
Als Crowdinvesting bezeichnet man das internetbasierte Sammeln von Beiträgen mehrerer Investoren zur Finanzierung von Start-up-Unternehmen. Crowdinvesting schließt weltweit eine Lücke auf dem Markt für Unternehmensfinanzierung. Die über Crowdinvesting finanzierten Unternehmen sind häufig zu risikoreich für Banken, zu klein für institutionelle Risikokapitalgeber und haben einen zu großen Finanzierungsbedarf für Freunde und Familienangehörige. Diese Unternehmen wären ohne Crowdinvesting auf eine staatliche Förderung angewiesen oder würden keine Finanzierung erhalten. Crowdinvesting birgt daher ein enormes Potential für die Finanzierung innovativer Geschäftsideen und das Wirtschaftswachstum. Das Ziel des beantragten Forschungsprojekts ist die Beantwortung der Frage, ob und wie Crowdinvesting in Deutschland bzw. auf EU-Ebene geregelt werden soll. Dafür werden der Umfang und die Struktur der Crowdinvesting-Märkte in Deutschland, England und in den USA untersucht sowie die bereits existierenden staatlichen bzw. privaten Regeln in diesen drei Ländern erfasst. In einem zweiten Schritt wird analysiert, welche Folgen die Entstehung des Crowdinvesting für alle Beteiligten hat. Konkret wird erforscht, ob Crowdinvesting eine effiziente Kapitalallokation zwischen Investoren und Start-up-Unternehmen ermöglicht und somit eine förderungswürdige Finanzierungsalternative darstellt. Damit verbunden ist die Frage, ob das Crowdinvesting unter einer bestimmten Form des Marktversagens leidet, die konkrete gesetzgeberische Eingriffe erforderlich macht. Schließlich wird untersucht, ob ein Wettbewerb unter den Crowdinvesting-Plattformen herrscht oder herrschen kann und ob dieser gute oder schlechte Normen hervorbringt, also zu einem race to the top oder einem race to the bottom führt. Die Forschungsfragen werden mit den Methoden der empirischen Kapitalmarktforschung beantwortet und es wird rechtsvergleichend gearbeitet. Sollte der Gesetzgeber in den kommenden Jahren ein deutsches Crowdinvesting-Gesetz bzw. eine europäische Crowdinvesting-Richtlinie erlassen, wird mit dem vorhandenen Datenmaterial eine umfassende Evaluierung der neuen Regeln erfolgen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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