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Untersuchung von verzögerten Parafovea-auf-Fovea-Effekten in Blickbewegungen beim Lesen: Der Zeitverlauf der Wortverarbeitung und seine Beziehung zur okulomotorischen Kontrolle
Antragstellerin
Dr. Sarah Risse
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248352747
Die zwei führenden computationalen Modelle in der Blickbewegungsforschung zum Lesen (E-Z Reader und SWIFT) haben eine große Anzahl sehr informativer Studien motiviert. Diese Studien legen beispielsweise nahe, dass sogenannte Parafovea-auf-Fovea-Effekte, von denen behauptet wurde, dass sie zwischen den beiden Modellen eindeutig differenzieren, viel komplexer sind als angenommen. Ihre empirische Inkonsistenz scheint ein wichtiger Indikator für ihre zeitliche Struktur zu sein. Tatsächlich zeigen neue Studien, dass diese Effekte zeitlich verzögert sind. Die Ziele des hier beantragten Forschungsvorhabens sind (1) die Untersuchung der Bedingungen und Grenzen dieses neuen verzögerten Parafovea-auf-Fovea-Effektes, (2) die Untersuchung des Zeitverlaufs fovealer und parafovealer Wortverarbeitung und ihres Effekts auf die zeitliche Steuerung von Sakkadenprogrammen und (3) die Simulation der Daten mit Bezug auf verschiedene theoretische Ansätze zur Aufmerksamkeitsverteilung, Wortverarbeitung und zeitlichen Sakkadensteuerung beim Lesen. Die empirischen Ergebnisse werden neue Details über die Integration fovealer und parafovealer Wortinformationen liefern, die das Verständnis von den Prozessen der Worterkennung innerhalb der Wahrnehmungsspanne beim Lesen deutlich verbessern werden. Wie die neuen Ergebnisse innerhalb der Lesemodelle erklärt werden können, wird mit Simulationen beantwortet. Im Unterschied zu früheren Ansätzen zielt dieser Antrag darauf ab, die verschiedenen theoretischen Annahmen innerhalb desselben Rahmenmodells gegeneinander zu testen. Indem auch neue Kombinationen von Prinzipien berücksichtigt werden, die bislang in noch keinem Lesemodell spezifiziert wurden, werden die Ergebnisse viel zu unserem Verständnis der Interaktion zwischen Wortverarbeitung und zeitlicher Blickbewegungssteuerung beim Lesen beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen