Young Scholars Network on Media Use and Well-Being
Final Report Abstract
Medieninhalte und medienvermittelte Kommunikation nehmen einen zentralen Stellenwert im Leben vieler Rezipientinnen und Rezipienten ein. Die Frage nach der Wirkung von Mediennutzung auf das psychologische Wohlbefinden und die Lebensqualität ist somit von höchster wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Relevanz. Erst in jüngerer Vergangenheit findet aber eine systematisch theoretische wie empirische Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der Mediennutzung für das psychologische Wohlbefinden statt. Erschwert wird die Arbeit in diesem Bereich durch eine über verschiedene Subdisziplinen fragmentierte Forschungslandschaft, die Koexistenz konkurrierende theoretischer Konzeptionen von psychologischem Wohlbefinden und eine mangelnde Integration der teils widersprüchlichen Forschungsergebnisse. Zentrales Ziel des „Young Scholars Network on Media Use and Well-Being“ war es daher, 1) eine Bestandsaufnahme der bisherigen Forschung in diesem Bereich zu leisten und die bestehenden Ergebnisse zu integrieren, 2) zentrale Moderator- und Mediatorvariablen, die zwischen positiven und negativen Effekten der Mediennutzung auf das Wohlbefinden vermitteln, zu identifizieren und empirisch zu untersuchen und 3) eine Agenda für zukünftige Forschung in diesem Bereich zu erarbeiten und weitere Projektvorhaben anzustoßen. Im Rahmen der Arbeit des wissenschaftlichen Netzwerks wurde eine Reihe konkreter Maßnahmen umgesetzt, um diese Ziele zu erreichen. Mit der Publikation eines internationalen Handbuchs (Routledge Handbook of Media Use and Well-Being) und einer im Herbst 2017 erscheinenden Special Issue des Journal of Media Psychologie leistet das Netzwerk einen zentralen Beitrag zur Systematisierung des Forschungsstand, zum wissenschaftlichen Diskurs über die Chancen und Risiken der Mediennutzung und zur internationalen Sichtbarkeit des Forschungsfeldes. Im Rahmen von Projektgruppen widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerks darüber hinaus unterschiedlichen Prozessen, welche die Wirkung der Mediennutzung auf das psychologische Wohlbefinden beeinflussen. Die dabei entstandenen empirischen Studien belegen die zentrale Wichtigkeit von Prozessen der Selbstkontrolle, des Schutzes der Privatsphäre und der entwicklungspsychologischen Lebensphase der Rezipientinnen und Rezipienten als Moderatoren der Wirkung von Mediennutzung auf das Well- Being. Weitere im Rahmen des Netzwerks erhobene Befunde legen nahe, dass dem Potenzial der Mediennutzung als zentrale Bewältigungsressource bei Bedrohungen des Selbstwerts und zur Bewältigung moralischer Konflikte oder als Anstoß zu förderlichen Verhaltensänderungen und Reappraisal-Prozessen eine wichtige Mediator-Rolle für die positive Wirkung der Medienrezeption auf das psychologische Wohlbefinden zukommt. Die Arbeit des Netzwerks liefert somit relevante Impulse für zukünftige Arbeiten in diesem Forschungskontext sowie neue Erkenntnisse zu den Rahmenbedingungen von Medienwirkungen auf das Wohlbefinden. Auch über die Projektlaufzeit hinaus zielt das Netzwerk auf eine nachhaltige Weiterführung der gemeinsamen Arbeit. Anschlussstudien sowie weitere gemeinsame Forschungskooperationen sind in der Vorbereitung. Darüber hinaus sind aus der Arbeit des Netzwerks schon jetzt konkrete Initiativen für Drittmittelanträge entstanden.
Publications
- (2016) Media Use and Well-Being: New Perspectives on the Risks and Benefits of Media Exposure. Journal of Media Psychology 28 (2) 94–95
Reinecke, Leonard; Eden, Allison; Krämer, Nicole
(See online at https://doi.org/10.1027/1864-1105/a000191) - (2016). The Routledge handbook of media use and wellbeing. International perspectives on theory and research on positive media effects. New York: Routledge
Reinecke, L., & Oliver, M.B. (Hrsg.)