Project Details
Untersuchung der Phylogenie und Evolution mariner Höhlenkrebse der Klasse Remipedia an Hand von morphologischen Datensätzen und Sequenzanalysen mitochondrialer und nuklearer Gene
Applicant
Professor Dr. Stefan Könemann
Subject Area
Systematics and Morphology (Zoology)
Term
from 2006 to 2012
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 24490083
Die Remipedia zählen zu den bemerkenswertesten zoologischen Neufunden der letzten 30 Jahre. Diese Gruppe blinder und pigmentloser Höhlenkrebse wurde erst 1980 während eines Tauchgangs auf den Bahamas entdeckt. Obwohl inzwischen 16 Arten beschrieben worden sind, sind einige fundamentale biologische Aspekte der Remipedia immer noch gänzlich unbekannt. So weiß man zum Beispiel nicht, wie sich Remipedien fortpflanzen und entwickeln. Auch ist relativ wenig über die Ökologie und das Verhalten dieser Krebse bekannt. Das primäre Ziel dieses Forschungsprojekts ist eine Analyse der Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Remipedia an Hand genetischer Sequenzen sowie morphologischer Datensätze. Darüber hinaus soll die stammesgeschichtliche Stellung der Gruppe innerhalb der Crustacea näher bestimmt werden. Um die phylogenetischen Beziehungen der Remipedia zu analysieren, wird eine Matrix aus 35-40 morphologischen Merkmalen erstellt. Zusätzlich werden fünf mitochondriale und vier nukleare Gene sequenziert. Dieses Forschungsprojekt beinhaltet erstmalig eine umfangreiche Analyse molekularer und morphologischer Daten für alle Arten einer höheren Gruppe der Crustacea. Die Kombination verschiedener Datensätze und -typen liefert die Grundlage für eine rigorose phylogenetische Analyse der Gruppe. Hierdurch wird zum einen eine stabile taxonomische Revision der Remipedia ermöglicht und, zum anderen, ein weiterer wichtiger Schritt zur Vervollständigung der Tree of Life-Initiative geleistet. Die umfangreiche Selektion genetischer Marker erlaubt außerdem die Evaluierung geeignete Kandidaten-Gene für universelle Standardverfahren bei der Identifizierung von Arten (Bar-Coding).
DFG Programme
Research Grants