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FOR 2136: Sozialität und Gesundheit bei Primaten
Fachliche Zuordnung
Biologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2021
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244372499
Forschung an Menschen und Tieren hat starke Zusammenhänge zwischen sozialen Faktoren, Gesundheit und Fitness aufgedeckt, aber die Details dieser Zusammenhänge, die Richtung der Kausalität sowie die zugrundeliegenden physiologischen Mechanismen sind erst ansatzweise bekannt. So ist bekannt, dass soziale Kontakte die Übertragung von Parasiten erleichtern kann, und dass das Leben in Gruppen unvermeidbare Kosten in Form erhöhter Anfälligkeit für infektiöse und nicht-infektiöse Krankheiten mit sich bringt, aber ganz neue Untersuchungen haben gezeigt, dass soziale Kontakte auch die Übertragung von gutartigen Mikroorganismen befördern, und dass soziale Interaktionen Individuen auch vor den Konsequenzen von Stress schützen können indem sie deren Immunantwort entsprechend anpassen. Die Teilprojekte dieser Forschergruppe widmen sich diesen neuen Fragestellungen in aufeinander abgestimmten Untersuchungen an freilebenden Primatenpopulationen, die alle großen Primatenradiationen repräsentieren. Durch die Kombination von Freilandbeobachtungen an Primaten und molekularen Laboranalysen erzeugt diese Forschergruppe auch drei Synergieeffekte. Zum einen wird es durch diese Zusammenarbeit erstmals möglich, Zusammenhänge zwischen drei Ebenen der Sozialität (soziale Organisation, Gruppengröße, Individuen) und der Diversität verschiedener Mikroorganismen (Darmbakterien, Phagen, Viren, gastrointestinale Parasiten) zu untersuchen. Zudem ermöglicht der vergleichende Ansatz ein tieferes Verständnis der sozialen Faktoren, die die individuelle Stressreaktion, sowie deren gesundheitlicher Konsequenzen, modulieren. Schließlich wird es auch erstmals möglich sein, Fitnesskonsequenzen von Gesundheit und Kondition als Funktion sozialer Faktoren abzuschätzen. Mit diesem Forschungsprogramm können wir zudem zu einer Überbrückung der traditionellen Barrieren zwischen Verhaltensökologen und Molekularbiologen beitragen, indem wir das Netzwerk von Kooperationen zwischen den beteiligten Projekten und Institutionen stärken und eine Kohorte interdisziplinär ausgebildeter Doktoranden ausbilden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Großbritannien, Indonesien, Tansania, USA
Projekte
- Behavioral determinants and consequences of the natural spread of a sexually transmitted disease in wild olive baboons (Papio anubis) (Antragsteller Knauf, Ph.D., Sascha ; Zinner, Dietmar )
- Bestehen Verbindungen zwischen Sozialitätsparametern, Oxytocin- und Glucocorticoidprofilen, und Gesundheitsparametern bei freilebenden Schimpansen (Pan troglodytes verus)? (Antragsteller Deschner, Tobias ; Leendertz, Fabian ; Wittig, Roman )
- Die optimale Gruppenzusammensetzung: der Effekt von Gruppengröße und Komposition auf die Mikroorganismen Diversität in Individuen und Gruppen einer Langzeit Schimpansen Kohorte (Antragsteller Leendertz, Fabian ; Wittig, Roman )
- Effekte fortschreitenden Lebensalters auf Energiehaushalt, Sozialität und Gesundheit freilebender Assammakakenweibchen (Macaca assamensis) (Antragstellerin Ostner, Ph.D., Julia )
- Effekte von vorgeburtlichem Stress auf Sozialität und Gesundheit bei freilebenden Assammakaken (Antragsteller Schülke, Ph.D., Oliver )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Kappeler, Peter M. )
- Mikrobielle Suppen in sozialen Gruppen: Auswirkungen von Sozialtrieb auf Diversität von Parasiten und Symbionten (Antragsteller Calvignac-Spencer, Sébastien ; Daniel, Rolf ; Roos, Christian )
- Social determinants of physiological stress and health aspects in wild female crested macaques (Macaca nigra) (Antragstellerinnen / Antragsteller Engelhardt, Antje ; Heistermann, Michael )
- Sozialbeziehungen: Schlüssel zur Komposition der Darmflora? Über die Komposition der Darmflora bei freilebenden Rotstirnmakis (Eulemur rufifrons) (Antragstellerinnen / Antragsteller Daniel, Rolf ; Fichtel, Claudia )
- Variation in der Gruppengröße bei Verreaux's sifakas und deren Konsequenzen für Gesundheit und Fitness (Antragsteller Kappeler, Peter M. )
Sprecher
Professor Dr. Peter M. Kappeler