Provenienzerschließung der Bibliothek Ernst Jünger als Rekonstruktion einer literarisch-naturwissenschaftlichen Universalsammlung
Final Report Abstract
Im Deutschen Literaturarchiv Marbach gehört Ernst Jünger zu den von internationalen Nutzern am häufigsten recherchierten und nachgefragten Autoren. Die Katalogisierung der Privatbibliothek von Ernst Jünger hat nun die beiden in Marbach und Wilflingen aufgestellten Teilbestände von zusammen über 14.000 Bänden virtuell im OPAC des DLA zusammengeführt. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Gesamtprojektes ist damit der gesamte nachgelassene Buchbesitz des für die Literatur- und Zeitgeschichte eminent wichtigen Schriftstellers Ernst Jünger vollständig erschlossen und für die Forschung recherchierbar gemacht worden. Die betrifft insbesondere den Provenienzreichtum dieser Privatbibliothek, die eine noch unausgeschöpfte Quelle für das Netzwerk Ernst Jüngers darstellt, aber auch ihre Eigenschaft als Arbeitsinstrument und damit als Quelle für die literarischen, politisch-philosophischen und naturwissenschaftlichen Interessen ihres Besitzers – dem Autor eines polarisierenden Werkes und Zeitzeugen zweier Weltkriege. Die Katalogisierung des Gesamtbestands dokumentiert zudem die breite Rezeption der Werke Ernst Jüngers zu seinen Lebzeiten. Die ursprüngliche Schätzung von rund 9.000 Bänden für den zu katalogisierenden Wilflinger Bestand erwies sich als zu niedrig. Mehr als 1.000 Bände galt es zusätzlich zu erfassen, wodurch eine Verlängerung der Projektlaufzeit erforderlich wurde. Der Gesamtbestand der Bibliothek Ernst Jünger in Marbach und in Wilflingen wird mit ihren vielen beziehungsreichen und prominenten Provenienzen im neuen OPAC des DLA – einer Discovery-Lösung, die im Oktober 2018 in Betrieb gehen soll – besonders nutzerfreundlich recherchierbar sein. Hier werden dem Nutzer unter Berücksichtigung aktueller Usability-Standards komfortable Angebote gemacht, speziell im Bestand von Autorenbibliotheken fragestellungsorientiert zu recherchieren.