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Die Akropolis von Athen im Hellenismus. Die Ausstattung des zentralen Polis-Heiligtums im Vergleich mit anderen öffentlichen Räumen in Athen und Attika.

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24122414
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zu den wesentlichen Ergebnissen des Projekts gehört die Erschließung der bisher in archäologischer Hinsicht weitgehend unpublizierten Statuenbasen von der Athener Akropolis und aus anderen öffentlichen Bereichen Athens und Attikas, die nun in einem Katalog zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung stehen. Insbesondere die ßasisblöcke von der Akropolis liefem eine Fülle von Informationen zu Material, Format, Typus und Ikonographie der Ehrenstatuen für griechische und römische Honoranden des Hellenismus und der frühen Kaiserzeit. Anders als in vielen anderen Zentren Griechenlands und Kleinasiens wurden auf der Akropolis fast ausschließlich bronzene Statuen errichtet. Neben ruhig stehenden Figuren wurden bis in die frühe Kaiserzeit immer wieder auch dynamisch bewegte Statuen zur Repräsentation der geehrten Personen errichtet bzw. wiederverwendet; singular im griechischen Osten ist die Weiterverwendung frühklassischer Denkmäler in weiter Ausfallstellung zur Ehrung hoher römischer Beamter der frühen Kaiserzeit. Ferner ist in kaum einem anderen Heiligtum die intentionale Erinnerung an die primäre Phase wiederverwendeter Denkmäler und damit an die ursprünglichen Stifter und/oder Dargestellten so gut zu beobachten wie auf der Akropolis von Athen. Bemerkenswert ist, daß sich Basen in gleicher Weise wiederverwendeter Statuen auf der Agora und in anderen Bereichen Athens und Attikas nicht nachweisen lassen, obwohl die Umschreibung älterer Ehrenstatuen durch literarische Nachrichten beispielsweise für das Prytaneion überliefert ist. Die Akropolis mit ihrem reichen Bestand an statuarischen Denkmälern der klassischen und hellenistischen Zeit, aber auch als besonders herausragender und ,geschichtsträchtiger' Ort spielte auch in dieser Hinsicht offenbar eine zentrale Rolle im hellenistischen und frühkaiserzeitlichen Athen. Kommt man bei dem Versuch einer Lokalisierung der Denkmäler auf der hellenistischen Akropolis über (plausible) Vermutungen zumeist kaum hinaus, so bietet etwa die Agora, auf der die Basen zum Teil in situ gefunden wurden und an deren Wegen und Rändern bei den amerikanischen Grabungen Fundamente in großer Anzahl beobachtet werden konnten, eine Fülle von Informationen zu Aufstellung (und architektonischem Hintergrund) der Denkmäler, die bisher erst partiell ausgewertet werden konnten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Ehrenstatuen als Weihgeschenke auf der Athener Akropolis. Staatiiche Ehrungen in religiösem Kontext. In: C. Frevel - H. v. Hesberg (Hrsg.), Kult und Kommunikation. Medien in Heiligtümern der Antike (Wiesbaden 2007) 381-413
    R. Krumeich
  • Formen der statuarischen Repräsentation römischer Honoranden auf der Akropolis von Athen im späten Hellenismus und in der frühen Kaiserzeit. In: A. Delivorrias - S. Vlizos (Hrsg.), Athens during the Roman Period; Recent Discoveries, New Evidence, KB Athen 2006, MusBenaki Beih. 3 (Athen 2008) 31-47
    R. Krumeich
 
 

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