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Wie reagieren Ärzte auf finanzielle Anreize? Evidenz aus einem natürlichen Experiment in Deutschland.

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239650544
 
Im Mittelpunkt dieses Vorhabens steht die Fragestellung, wie Ärzte auf finanzielle Anreize reagieren. Ziel dieses Projekts ist es, kausale Zusammenhänge zwischen den Vergütungspreisen und dem Ärzteverhalten zu identifizieren und zu quantifizieren. So wird zum Beispiel untersucht, ob Ärzte ihr Behandlungsvolumen, die Behandlungsintensität oder die Behandlungsqualität verändern, wenn ihre Leistungen weniger üppig vergütet werden.Um an die Politik verlässliche Empfehlungen geben zu können, ist es unabdingbar, den kausalen Zusammenhang zwischen Vergütungsgröße und Ärzteverhalten von anderen Einflussfaktoren zu isolieren. Im Rahmen dieses Projekts nutzen wir auf innovative Art und Weise und auf einem hohen ökonometrischen Niveau ein natürliches Experiment in Deutschland aus dem Jahr 2005.Am 1. April 2005 wurde der EBM 1996 vom EBM 2000plus abgelöst (Einheitlicher Bewertungsmaßstab, Grundlage für die Vergütung von ambulanten Ärzten und Belegärzten). Die Präambel im EBM 2000plus bestimmt, dass Belegärzte (je nach Schnitt-Naht-Zeit) bis zu 50 Prozent weniger Vergütung für eine operative Leistung vergütet bekommen als ambulante Operateure. Die Einführung des EBM 2000plus am 1. April 2005 führte zu drastischen Preissenkungen für Belegärzte (sogenannte Treatment-Gruppe), nicht aber für Krankenhausspezialisten mit dem gleichen Behandlungsspektrum (sogenannte Kontroll-Gruppe).Die Gesundheitspolitik befasst sich mit der Planung und Organisation des Gesundheitswesens. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass politische Entscheidungsträger (wie zum Beispiel das Bundesministerium für Gesundheit) das Verhalten der Akteure im Gesundheitssystem (wie beispielsweise Ärzte) steuern können. Für die optimale Gestaltung dieser institutionellen Rahmenbedingungen ist es notwendig, das Verhalten der Akteure zu kennen und deren Verhaltensänderungen verlässlich abschätzen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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