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Subjektive Krankheitstheorien im Gespräch. Darstellungsmittel und Bearbeitungsverfahren in medizinischen Interaktionen.
Antragstellerin
Professorin Dr. Karin Birkner
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23793691
Die Vorstellungen von Patient/innen über das Wesen, die Entstehung und die Behandlung von Krankheiten (subjektive Krankheitstheorien, kurz SKT) nehmen auf vielfältige Weise Einfluss auf den Verlauf einer Erkrankung: so z.B. auf Compliance1 (Therapietreue) und Coping (Krankheitsverarbeitung). Insbesondere in der Arzt/Patient-Kommunikation gilt die wechselseitige Verständigung über Krankheitstheorien als Voraussetzung für die erfolgreiche Herstellung eines Arbeitsbündnisses. Das Projekt untersucht SKT in Interaktionen von Betroffenen mit Arzt/innen sowie mit medizinischen Laien. Das Ziel ist zu klären, aus welchen linguistischen Formen, Strukturen und Komponenten SKT in medizinthematischen Interaktionen bestehen (Darstellungsmittel) und mit welchen interaktiven Verfahren SKT im Gespräch behandelt werden (Bearbeitungsverfahren). Die empirische Datenbasis besteht aus: a) Anamnese- und Psychotherapiegesprächen mit Patient/innen mit Verdacht auf somatoforme (Schmerz-)Störungen, b) narrativen Interviews mit diesen Patient/innen, c) medizinthematischen Webchats und -foren. Die Analyse beruht auf Methoden der Konversationsanalyse, ergänzt um inhaltsanalytische und ethnographische Ansätze.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen