Rb-Sr-Untersuchungen im Kykladen-Kristallin: Entschlüsselung von Mischaltern in Metamorphiten und das Protolith-Alter von Marmoren
Final Report Abstract
Ein wichtiges Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob die isotopengeochemischen Charakteristiken (Sr-, C- und O) von Marmoren für regionale Korrelationen sowie als Proxy für das Alter der Sedimentbildung eingesetzt werden können. 2u diesem Zweck wurden Marmore der Inseln Tinos, Andros, Syros, Sifnos und Naxos detailliert untersucht. Da die 87Sr/86Sr-Werte der am wenigsten alterierten Mamriore die Meerwasserkurve im wahrscheinlichen Zeitintervall der Karbonatbildung (<240 Ma) mehrmals schneiden, ist eine eindeutige Alterszuordnung nicht möglich. Identische 87Sr/86Sr-Werte für bestimmte Marmorhorizonte von Tinos, Andros und Sifnos werden aber als Hinweis auf regional gleichzeitige Karbonatbildung gewertet. Einige Marmorhorizonte können aufgrund ihrer Sr-, O- und C-Isotopie eindeutig von der Gesamtpopulation abgegrenzt werden. Für regionale Korrelationen lassen sich diese Charakteristiken aber bisher nicht nutzen. Der im Rahmen dieser Studie erstellte isotopengeochemische Datensatz bildet eine wichtige Ergänzung vorhandener Datensätze für die Ermittlung der archäologischen Provenanz im Ägäisraum. Neue Ar-Ar- und Rb-Sr-Alter für grünschieferfaziell überprägte Gesteine der Inseln Syros und Sifnos haben keinen Beleg für eine durchgreifende Überprägung vor ≈23-21 Ma ergeben. Die Glimmeralter zeigen eine große Streubreite. Ar-Ar-Hellglimmer-Alter variieren zwischen -27 und -40 Ma. Die entsprechenden Rb-Sr-Isochronenalter liegen zwischen 25 und 36 Ma und sind in allen Fällen um ca. 1.5- 5.5 myr jünger als die zugehörigen Ar-Ar-Alter. Eine Probe lieferte ein Rb-Sr-Alter von ≈20 Ma. Die metamorphen Gesteinsserien der Inseln Syros und Sifnos sind offensichtlich weniger stark von einem miozänen Grünschiefer-Ereignis betroffen als entsprechende Vori^ommen auf den Nachbarinseln. Gelände- und texturelle Merkmale dokumentieren nicht-pervasive Überprägung. Es kann nicht ausgeschlossen werden, das die Spannbreite der Altersdaten auf unvollständige Reequilbrierung der Isotopensysteme bzw. auf Heterogenität der untersuchten Glimmerpopulationen zurückgehen. Solche Prozesse spielen sicherlich eine Rolle. In vielen Fällen ist es aber wahrscheinlich, dass diese Variabilität unterschiedliche Stadien der Heraushebung zeitlich erfasst. Eine Häufung von Altersdaten um ca. 28-32 Ma spricht dafür, dass in dieser Zeitspanne tatsächlich ein wichtige Phase der Exhumierung stattfand.
Publications
- (2007). Depositional ages of metasediments from Tinos Island, Greece: new insights from detrital zircon geochronology. Geological Society of America Abstracts with Programs, Vol. 39, No. 6, p. 237
Gärtner, C. & Bröcker, M.
- (2009). What is the geological significance of Cretaceous U-Pb zircon ages in HP mélanges from the Cycladic blueschist belt, Greece? MAPT meeting, Edinburgh
Bröcker, M., Bulle, F., Gärtner, C., Keasling, A.
- (2010). The geological significance of Rb-Sr and Ar-Ar phengite ages from Syros and Sifnos, Greece: a record of multistage exhumation? Tectonic Crossroads: Evolving orogens of Eurasia-Africa-Arabia. Ankara, 4-8 Oct. 2010
Bröcker, M., Baldwin, S., Knoblauch, S. & Arkudas, R.