Wissensentdeckung in Datenbeständen zur Flächeninanspruchnahme in Deutschland

• Antragsteller: Dr.-Ing. Martin Behnisch; Professor Dr. Alfred Ultsch
• Fachliche Zuordnung: Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
• Förderung: Förderung von 2013 bis 2016
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 236371660

Das Spannungsfeld zwischen der anhaltend hohen Umwidmung von bislang nicht baulich genutzten Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen (=Flächeninanspruchnahme) und dem Leitbild einer nachhaltigen Flächenentwicklung ist in der nationalen und internationalen raumwissenschaftlichen Forschung sowie der raumentwicklungspolitischen Diskussion von hoher Relevanz.Quantitative Untersuchungen zu den Ursachen der Flächeninanspruchnahme befinden sich in Deutschland noch in einer initialen Phase. Neue georeferenzierte Datenquellen im Zusammenhang mit Daten der amtlichen Statistik bergen in diesem Kontext erhebliches Auswertungspotential. Daher beabsichtigt das Projekt, die in der Informatik inzwischen etablierten Konzepte zur mehrdimensionalen Datenanalyse und Wissensentdeckung (Data Mining, Knowledge Discovery) für die Raumplanung systematisch nutzbar zu machen. Dieses wird durch die beantragte gemeinsame Forschungsarbeit von Raumwissenschaft und Informatik für den Methodentransfer sowie die fachgerechte Methodenanwendung erreicht. Das Ziel des Forschungsprojekts ist die quantitative Beschreibung und Erklärung der Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Deutschland hinsichtlich der Eigenschaften Ausmaß, physische Struktur und räumliche Verteilung. Es wird untersucht, welche Einflussgrößen und Regelhaftigkeiten die Flächeninanspruchnahme und Flächennutzungsstruktur administrativer Gebietseinheiten (insbesondere Kreise und Gemeinden) bestimmen. Die Ergebnisse können im Rahmen eines Monitoring und als Grundlage für raumbezogene Entscheidungsunterstützungssysteme (DSS) von Nutzen sein. Ebenso kämen die Resultate der Planungspraxis bei der Entwicklung und Optimierung von Plänen und Programmen einer Flächenhaushaltspolitik mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung zu Gute.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen