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Vansee-Bohrprojekt "PALEOVAN", ein langes kontinentales bohrprofil in der Osttürkei: Geochronologie, Palynostratigraphie und Umweltreaktionen auf vulkanische Ereignisse
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Litt; Professor Dr. Roland Oberhänsli
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235992761
Der Vansee - auf dem ostanatolischen Hochplateau in der Türkei gelegen - besitzt eine Oberfläche von 3,520 km2, ein Volumen von 575 km3, eine maximale Tiefe von 450 m und eine Länge von 130 km WSW-ENE. Er ist der viertgrößte Endsee der Welt. Innerhalb einer klimatisch sensitiven Region gelegen, repräsentiert er ein erstklassiges kontinentales Klimaarchiv zwischen Schwarzem Meer, Arabischer See und Rotem Meer. Während einer erfolgreichen ICDP-Bohrkampagne im Sommer 2010 (Koordinator T. Litt) wurden an zwei Schlüssellokalitäten mehrere tiefe Bohrungen abgeteuft. An der für paläoklimatologische Untersuchungen wichtigsten Lokalität, dem Ahlat-Rücken (Wassertiefe ~360 m), konnte ein lückenloses, 220 m mächtiges Sedimentprofil erbohrt werden. Die Seesedimente (zum Teil jährlich geschichtet) stellen ein ca. 500 000 Jahre umfassendes kontinuierliches Klimaarchiv dar. Im beantragten Projekt stehen geochronologische Untersuchungen basierend auf Ar/Ar-Datierungen an Einzelkristallen von Tufflagen im Mittelpunkt. Sie bilden die Grundlage für die Korrelation der pollenanalytischen Daten mit globalen Glazial-Interglazialzyklen. Ein weiters Ziel des Vorhabens ist die Erfassung des Einflusses von Vulkanausbrüchen auf die Umwelt während der letzten 500.000 Jahre mittels hoch auflösender Pollenanalysen.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme