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Die Bedeutung beruflicher Expertise im Bereich der Handgeschicklichkeit für taktiles Lernen und somatosensorische kortikale Plastizität im mittleren Erwachsenalter zwischen 35 und 65 Jahren
Antragsteller
Professor Dr. Ben Godde
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234423843
Das somatosensorische System ist in hohem Maße plastisch und kann zum einen kurzfristig, durch gezielte Intervention, aber auch langfristig, durch intensiven Gebrauch, zum Beispiel der Hände, trainiert werden. Durch taktiles Training verändert sich die neurophysiologische Antwort auf taktile Reize sowie die Verhaltensleistung in taktilen Wahrnehmungsaufgaben. Es wurde gezeigt, dass einerseits ältere Erwachsene, die im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen eine geringere Ausgangsleistung haben und andererseits junge Experten, die im Vergleich zu gleichalten Novizen eine verbesserte Ausgangsleistung haben, besonders trainierbar sind. Dieser scheinbare Widerspruch soll im beantragten Projekt untersucht werden. Dafür soll ein taktiles Training mit Experten der Handgeschicklichkeit aus zwei Altersgruppen des mittleren Erwachsenenalters durchgeführt werden und die Ergebnisse mit denen einer, bereits erhobenen, Novizenstichproben verglichen werden. Dabei werden die Effekte des taktilen Trainings im Prä- und Posttestdesign auf Verhaltens- sowie auf neurophysiologischer Ebene untersucht. Das Training besteht aus einer taktilen hochfrequenten Stimulation eines Fingers. Als Verhaltensmaße dienen taktile räumliche und zeitliche Diskriminationsmaße. Neurophysiologische Korrelate werden mittels Elektroenzephalografie gemessen. Sollten sich unsere Erwartungen bestätigen, dass ältere Experten im Besonderen von der Intervention profitieren, würde dies darauf hindeuten, dass regelmäßiger Gebrauch und Übung nicht nur zum Erhalt der taktilen Wahrnehmung und damit der Handgeschicklichkeit beitragen, sondern auch die Trainierbarkeit und Plastizität im Alter erhöhen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Claudia Voelcker-Rehage, Ph.D.