Project Details
Die Pfarrei im späten Mittelalter
Applicant
Professor Dr. Enno Bünz
Subject Area
Medieval History
Term
from 2012 to 2014
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 232622092
Die Pfarrei gehört neben Stadt und Universität zu jenen Institutionen, die sich im Mittelalter herausgebildet haben und die bis in die Gegenwart fortwirken. Als unterste kirchliche Organisationseinheit ist die Pfarrei seit dem Mittelalter allgegenwärtig. Es handelt sich um eine Einrichtung der „longue duree", die weit über den kirchlichen Bereich hinaus nicht nur als Schnittstelle, sondern als engste Berührungszone von Kirche und Welt für das alltägliche Leben der Christen von nachhaltiger Bedeutung geworden ist. Entsprechend vielfaltige Ansatzpunkte bietet das Niederkirchenwesen als Forschungsgegenstand für die Geschichtswissenschaft und ihre historisch arbeitenden Nachbardisziplinen. Der Band vereinigt 13 Beiträge zur Geschichte der Pfarrei im späten Mittelalter, die von Mittelalter- und Landeshistorikern, Kunst- und Kirchenhistorikern vorgelegt wurden. In teils systematisch-vergleichend, teils als Fallstudien angelegten Untersuchungen, die gleichwohl auf grundsätzliche Fragen zielen, werden zentrale Themenbereiche der Pfarrei als Schnittstelle von Kirche und Welt behandelt. Die Beiträge verdeutlichen die Einbindung der Pfarrei in kirchlich-hierarchische und weltlich-herrschaftliche Zusammenhänge, zeigen aber auch die Bedeutung des Kirchengebäudes und seines Umfeldes für herrschaftliche Kräfte, soziale Gruppen und Familien. Der Blick ist dabei sowohl auf die städtischen als auch auf die ländlichen Verhältnisse im Niederkirchenwesen gerichtet. Dargeboten werden wesentliche Bausteine zu einem Gesamtbild der spätmittelalterlichen Pfarrei, indem vielfältige Aspekte pfarrlichen Lebens behandelt werden. Dadurch werden weitere Forschungsperspektiven und -ausätze aufgezeigt, zugleich aber auch Grundlagen für eine seit Jahrzehnten vermisste Gesamtdarstellung der Pfarrei im Mittelalter geliefert.
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