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Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung und Entwicklung neuer Nutzungsmöglichkeiten von archivalischen Fotobeständen

Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227948565
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Teilprojekt sollten über 53.000 Digitalisate von unterschiedlichsten Arten von Fotomaterialien erstellt werden. Als Querschnittsaufgabe für Archivgut generell sollten Konzepte erarbeitet werden zur Beteiligung Dritter bei der Erschließung über das Internet (Crowdsourcing), zur dauerhaften Auffindbarkeit von Digitalisaten von Archivgut (Persistent Identifier) und zur Online-Nutzung von Archivgut, das aufgrund rechtlicher Regelungen nur eingeschränkt zugänglich ist. Im Arbeitspaket 1 wurde ein Workflow zur Digitalisierung von Fotobeständen des 19. und 20. Jahrhunderts erstellt. Für alle Materialarten und Formate konnten passende Digitalisierungs-Workflows entwickelt werden. Wie zu erwarten, erwies sich ein guter Erschließungszustand als wesentlich für eine Digitalisierung; dennoch mussten in vielen Fällen zusätzliche Strukturdaten angelegt werden, um die gezielte Ansteuerung einzelner Images zu ermöglichen. Aufgrund der Unikalität und Heterogenität des Archivguts kam der Anfertigung von Probescans innerhalb des Workflows zur Aufwandsabschätzung und zur Festlegung der technischen Parameter eine zentrale Bedeutung zu. Anhand des Piloten konnten Kriterien entwickelt werden, um zwischen den verschiedenen Verfahren zur erfolgreichen Abwicklung (InHouse, Vergabe, Dienstleister im Archiv) sachgerecht entscheiden zu können. So empfiehlt sich bei heterogenem Archivgut (z.B. Alben, Mischbestände) aufgrund des hohen Abstimmungsbedarfs zwischen Erschließung bzw. Strukturierung, Dateibenennung und Digitalisierung die Digitalisierung als InHouse-Maßnahme oder in Kooperation mit einem Dienstleister in den eigenen Räumen. Im Arbeitspaket 2 wurde untersucht, ob durch Web2.0-basierte Crowdsourcing-Erschließungen für Nutzer von Archiven Vorteile erzielt werden können. Nach intensiven Debatten und unter Auswertung bisheriger Erfahrungen unterschiedlichster Kulturinstitutionen konnte ein Grundsatzkonzept mit einer Checkliste zur Prüfung von Crowdsourcing-Projekten vorgelegt werden: Crowdsourcing-Maßnahmen ergänzen die archivische Erschließungsarbeit, erfordern jedoch gleichzeitig Fachpersonal in den Bereichen Konzeption, Koordinierung, Betreuung, technische Umsetzung, Ergebnissicherung und Öffentlichkeitsarbeit. Im Arbeitspaket 3 wurde zur dauerhaften und stabilen Nachweisbarkeit von Internetadressen zum Zwecke der Zitierfähigkeit von Digitalisaten ein Persistent-Identifier (PI) System entwickelt und mit der deutschen Archivcommunity abgestimmt. Viewer-Spezifikationen für Digitalisate von archivischen Fotobeständen wurden auf Empfehlungen der DFG in ein neues Projekt mit der SLUB Dresden und dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen überführt, das zwischenzeitlich bewilligt wurde. In Arbeitspaket 4 wurde geprüft, inwieweit Archivgut, dessen Nutzung rechtlichen Beschränkungen unterliegt, in einem geschützten digitalen Lesesaal über das Internet zugänglich gemacht werden kann. Die Prüfung ergab, dass solche Nutzungen grundsätzlich möglich sind, allerdings ist dabei nach den unterschiedlichen Begründungen der Einschränkungen (Persönlichkeitsrecht, allgemeiner Datenschutz, Sozialgeheimnis u.ä., Geheimschutz, Urheberrecht) zu differenzieren. Von den im Projekt erstellten rund 53.500 Images sind daher 509 nur vor Ort elektronisch nutzbar.

 
 

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