Project Details
Familienplanung junger Frauen mit psychischen Erkrankungen zwischen individueller Verantwortung und sozialer Stigmatisierung
Applicant
Professor Dr. Reinhold Kilian
Subject Area
Empirical Social Research
Term
from 2006 to 2009
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 22524316
Mit der zunehmenden Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts psychiatrischer Patienten haben sich auch die Möglichkeiten psychisch kranker Frauen zur individuellen Entscheidung über Familienplanung und Mutterschaft erweitert. Allerdings müssen reproduktive Entscheidungen vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Stigmatisierung von psychisch kranken Müttern einerseits sowie eigener Ängste in Bezug auf die gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind andererseits getroffen werden. Die zunehmende Verbreitung von Informationen zur genetischen Forschung kann sowohl Hoffnungen als auch Befürchtungen wecken, die die Entscheidungssituation für die betroffenen Frauen erschweren können. Gleichzeitig wird die Problematik in der Öffentlichkeit, aber auch im professionellen bzw. wissenschaftlichen Diskurs kaum thematisiert. Im Rahmen der geplanten Studie soll untersucht werden, wie betroffene Frauen heute Entscheidungssituationen im Zusammenhang mit Kinderwunsch und Familienplanung erleben und inwieweit Konflikte zwischen eigenen Präferenzen und gesellschaftlichen Erwartungen wahrgenommen und bearbeitet werden. Anhand biografischer Interviews werden die subjektiven Vorstellungen junger Frauen mit schweren psychischen Erkrankungen von Familienplanung, Reproduktion und Mutterschaft rekonstruiert.
DFG Programme
Research Grants