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Pilot study on evolution of Late Palaeozoic insects of the Souss basin, Morocco

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 225147387
 
Die Insekten-Biostratigraphie hat sich als präziseste Methode zur Gliederung u. Korrelation des terrestrischen Jungpaläozoikums bewährt. Sie beruht auf der zeitlichen Abfolge von Farbmustern in den Flügeln schabenartiger Insekten. Diese werden zur Definition der Insekten-Biozonen benutzt. Paläobiologische u. evolutionsbiologische Grundfragen sind bisher jedoch völlig offen geblieben. Diese betreffen Evolutionsprozesse, die Arealdynamik von Gattungen u. Arten in Euramerica (Paläobiogeographie u. Migrationsmuster) sowie die Palökologie (Synökologie) der Spiloblattiniden, d.h. ihre Bezüge zur gesamten Entomofauna u. zur Flora. In dieser Pilotstudie zu einem künftigen größeren Projekt soll das 1.200 m mächtige, an schabenartigen Insekten ungewöhnlich reiche Karbon-Profil des Souss-Beckens in Marokko darauf geprüft werden, ob es für einen Test folgender alternativer Hypothesen u. damit zur Beantwortung der genannten Fragen geeignet ist:Hypothese 1: Sind die Änderungen der Spiloblattiniden-Farbmuster ein kontinuierlicher Prozess im Sinne von phylogenetic evolution bzw. Anagenese/ Gradualismus in Chronoclinen einzelner Formen, die als biologische Arten langer Lebensdauer aufzufassen wären, oder handelt es sich alternativ um Punktualismus mit in Evolutionsreihen aufeinanderfolgenden kurzlebigen Arten?Hypothese 2: Verlaufen die in zeitlicher Abfolge zu beobachtenden Änderungen der Farbmuster durch genetische Faktoren gesteuert im euramerischen Verbreitungsgebiet zeitgleich oder werden alternativ in unterschiedlichen Regionen zwar ähnliche Farbmuster-Sequenzen jedoch zu unterschiedlichen Zeiten ausgebildet?Hypothese 3: Aufsammlungen im Souss-Becken haben ausschließlich Blattiden geliefert u. darunter dominierend xeromorphe Opsiomylacriden. Ist dies ein sampling bias oder ist es ein taphonomischer Effekt oder ist es Resultat einer im Stephanian noch ausgeprägten Differenzierung von lowland/upland bzw. küstennahen/küstenfernen Entomofaunen?In Mitteleuropäischen Karbon/Perm Becken sind Insekten-führende Horizonte nur sporadisch in mehrere Tausend Meter mächtige Profile eingeschaltet. Die Fundhorizonte der Spiloblattiniden-Zonenarten folgen nach Isotopenaltern mit ca. 500.000 a bis 1 Ma aufeinander. Die Zonenarten zeigen dabei eine Abfolge von jeweils deutlich unterschiedlich ausgeprägten Farbmustern. Das Souss-Becken Profil ist 1.200 m mächtig. Bei Sedimentationsraten von 2 bis 5 mm/a umfasst es etwa 250.000 bis 600.000 Jahre. Insekten-führende Horizonte sind bereits im tiefsten u. im höchsten Abschnitt nachgewiesen. Die durch dichte Abfolge von Seehorizonten mögliche kontinuierliche Aufsammlung von Spiloblattiniden könnte somit die Art der Veränderungen von Farbmustern in der Zeit erkennen lassen.In Summe ist ein signifikanter Beitrag zur Evolution jungpaläozoischer Insekten u. ihres Environments, zu Evolutionstheorien u. zur Methodik der Biostratigraphie terrestrischer Sequenzen zu erwarten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Marokko
 
 

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