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Zentralprojekt

Subject Area General and Comparative Linguistics, Experimental Linguistics, Typology, Non-European Languages
Term from 2006 to 2019
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 22381922
 
Kern der Grammatik ist die Beziehung zwischen Verb und Argument. Dieses Thema spielt zwar in allen größeren linguistischen Forschungsvorhaben eine Rolle. Der Schwerpunkt bei den sprachwissenschaftlichen Forschergruppen und Sonderforschungsbereichen der letzten Zeit liegt allerdings auf anderen Bereichen, wie z.B. dem Lexikon, der Datenbasis oder der Informationsstruktur - und letztlich damit auf Schnittstellen der Grammatik zu anderen Komponenten sprachlichen Wissens und zur Sprachverwendung. Demgegenüber möchte die geplante Forschergruppe die Argumente des Verbs selbst in den Mittelpunkt rücken. Auf diese Weise soll ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet werden, dass die Untersuchungen zu diesem zentralen Gegenstand der Grammatik mit den Untersuchungen zu den Schnittstellen der Grammatik Schritt halten und so eine mögliche Lücke im System der gegenwärtigen Forschung geschlossen werden kann. Die von der Forschergruppe erzielten Ergebnisse können dann Grundlage sein für eine Vielzahl von Untersuchungen zu Themen wie etwa der Organisation des Lexikons oder der Natur der Informationsstruktur, wie sie schwerpunktmäßig an anderen Orten durchgeführt werden.Im Einklang mit dieser Überlegung soll der Fokus der Forschergruppe liegen auf der Morphologie, der Syntax und der Semantik der verbalen Argumente. Die Untersuchungen sollen aus grammatiktheoretischer wie typologischer Perspektive anhand einer Vielzahl von Sprachen durchgeführt werden, und sie sollen durch psycholinguistische Studien (EEG-basierte EKP-Studien und andere experimentelle Verfahren) flankiert und überprüft werden. Die so resultierende Dreifach-Perspektive (Grammatiktheorie, Typologie, Psycholinguistik) auf einen eng umgrenzten, zentralen Bereich der Sprache ist in dieser Form neu. Wir versprechen uns davon deutliche Synergieeffekte, und die existierenden Vorarbeiten bestärken uns in der Grundannahme, dass mit einer solchen Herangehensweise offene Fragen der einen Perspektive durch die Einbeziehung der Evidenz aus einer anderen Perspektive beantwortet werden können. Der Erfolg einer derartigen Unternehmung kann nur bei einer genuin interdisziplinären Vorgehen s weise sichergestellt werden. Grundlage hierfür ist eine besondere, in Deutschland einzigartige Option für die Sprachwissenschaft in Leipzig: Die geplante Forschergruppe wird gemeinsam getragen von der Universität Leipzig, vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie und vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften.
DFG Programme Research Units
 
 

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