Transgressive practices of self-naming: Marking differences through free name changes in Sweden

Applicant Professorin Dr. Damaris Nübling
Subject Area General and Comparative Linguistics, Experimental Linguistics, Typology, Non-European Languages
Term from 2013 to 2021
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 222346160
 

Final Report

Final Report Year 2021

Final Report Abstract

Das Projekt fokussiert die sprachliche Verhandlung von Elternschaft, insbesondere geschlechtsspezifische Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Vater- und Mutterschaft. Dazu wurde eine korpuslinguistische diachrone Sprachgebrauchsanalyse in DER SPIEGEL und DIE ZEIT (1947/53–2018) anhand der Schlüssellexeme MUTTER, VATER und ELTERN sowie der Koseformen PAPA und MAMA durchgeführt. Innerhalb einer Kookkurrenzanalyse wurden typische Verwendungskontexte dieser Lexeme untersucht, die ein geschlechterstereotypes Rollenverständnis von Elternschaft in Zeitschriftentexten aufzeigen: Während das Lexem MUTTER überwiegend im Kontext der Kinderfürsorge und Hausarbeit gebraucht wird, wird Vätern die Verantwortung für die Erwerbsarbeit zugeschrieben. Die diachrone Entwicklung dieser Kontexte wird derzeit mithilfe sogenannter Word Embeddings analysiert. Mithilfe der Serialisierung von Lexemen in Binomialen kann jedoch gezeigt werden, wie die Geschlechterordnung zunehmend an Relevanz verliert. Die Abfolge Mutter und Vater findet sich heute fast genau so häufig wie Vater und Mutter. Das Projekt leistet einen zentralen Beitrag zum Nexus von Sprache und Gesellschaft, indem es zeigt, welche sozialen Realitäten sich wie im Sprachgebrach niederschlagen und wie dieser zu festen Strukturen (Mustern) gerinnt.

Publications

DFG Programme Research Units
Subproject of FOR 1939:  Un/doing Differences. Practices of Human Differentiation