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Ziel-mRNAs und Bindungsstellen des Schlüssel-RNA-Bindungsproteins Rrm4 während des mikrotubuliabhängigen mRNA-Transports in dem Pflanzenpathogen Ustilago maydis
Antragsteller
Professor Dr. Michael Feldbrügge
Fachliche Zuordnung
Genetik und Genomik der Pflanzen
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222261341
Mikrotubuli abhängiger mRNA-Transport ist wichtig für die räumliche und zeitliche Regulation der Proteinexpression. Entscheidende Faktoren sind RNA bindende Proteine (RBP), die RNA-Lokalisations-Elemente in Ziel-mRNAs erkennen. Um die zugrunde liegenden biologischen Mechanismen zu verstehen, ist ein transkriptomweiter Ansatz von großem Wert. In dem phytopathogenen Pilz Ustilago maydis ist der Mikrotubuli abhängiger mRNA-Transport essentiell für das effiziente Wachstum von Infektionsfilamenten. Kürzlich wurde gezeigt, dass das RNA bindende Protein Rrm4 ein Schlüsselregulator dieses Prozesses ist. Rrm4 ist ein RBP des ELAV-Typs, welches drei RNA-Erkennungsmotive enthält (RRM1-3). Für seine Funktion ist die Erkennung von spezifischen Ziel-mRNAs wichtig. Der vermittelte Langstrecken-Transport ist an das Pendeln von Endosomen gekoppelt, welches durch ein Zusammenspiel des Minusenden gerichtete Dynein Dyn1/2 mit dem Plusenden gerichteten Kinesin Kin3 erreicht wird. In diesem Antrag planen wir die neuentwickelte iCLIP-Technik (individual nucleotide cross-linking and immune precipitation) anzuwenden. Zum einen, um sowohl Ziel-mRNAs von Rrm4 transkriptomweit zu identifizieren, und zum anderen um die Konsensus-Bindungsstelle der funktionell unterschiedlichen RRM1/2 und RRM3 zu entschlüsseln. In einem komplementären Ansatz werden wir eine universelle Forschungsstrategie entwickeln, um die Funktion von neuartigen Proteine zu untersuchen, deren räumlich-zeitliche Expression vom Mikrotubuli abhängigen mRNA-Transport beeinflusst wird. Zu diesem Zweck werden wir sowohl entsprechende Deletionsmutanten charakterisieren, als auch den Einfluss von mRNA-Transport auf die subzelluläre Lokalisation der kodierten Proteine untersuchen. Im Anschluss werden wir mithilfe von genetischen Methoden und Proteininteraktions-Studien mehr Einblicke in die Funktion der neuartigen Proteine gewinnen. Die hier beschriebenen Ansätze werden unser Verständnis von Zellpolarität, Membrantransport, Sekretion, Infektion und Biotechnologie deutlich verbessern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen