Transplantation von Leberzellen für die Therapie Leber-basierter metabolischer Erkrankungen
Final Report Abstract
Die Transplantation von Leberzellen könnte sich für die Therapie angeborener Stoffwechselerkrankungen der Leber eignen, da viele Proteine mit metabolischen Funktionen in der Leber gebildet werden. Das erste Hauptprojekt hatte zum Ziel, mittels Zell- und Gentherapie eine therapeutische Korrektur der Phenylketonurie (PKU) im Mausmodell herbei zuführen. Hierzu sollten die Hepatozyten aus PKU-kranken Mäusen isoliert und der Defekt (Enzymmangel) mit einem therapeutischen Genvektor korrigiert werden; anschließend sollte die Transplantation dieser Zellen in die Leber von PKU-Mäusen erfolgen. Durch Kreuzungen wurden syngene PKU-Mäuse mit ähnlich hohen Phenylalaninspiegeln wie bei PKU-Patienten generiert. Es wurde ein lentiviraler Vektor sowie Gentransduktionsbedingungen entwickelt, mit denen sich frisch isolierte humane und Maus-Hepatozyten ohne Vitalitätsverlust innerhalb einer Stunde effektiv mit verschiedenen Genen transduzieren ließen. Markergene wurde nach der Zelltransplantation in der Mausleber stabil exprimiert. Anschließend erfolgte die Klonierung des therapeutischen Vektors mit dem bei der PKU defekten Gen. Die Transduktion von PKU- Hepatozyten mit diesem Vektor führte auch zu einer Steigerung der Enzymaktivität in den Zellen. Problematisch war allerdings die therapeutische Repopulation der PKU- Empfangerleber mit den transpl anti erten Zellen: Während in etablierten Mausmodellen eine ausgedehnte Vermehrung der gentransduzierten Hepatozyten in der Leber erzielt wurde, waren zwei geplante Verfahren in den PKU-Mäusen hierzu nicht erfolgreich. Daher wird aktuell der Versuch der Zell- und Gentherapie der PKU mit einem neu etablierten Repopulationsverfahren unternommen, um die Experimente zum Abschluss zu bringen und das Verfahren für einen möglichen klinischen Einsatz nutzbar zu machen. Im zweiten Hauptprojekt sollte die Isolation von Leberendothelzellen (LSEC) aus humanen Leberresektaten erfolgen, um den Produktionsort von Gerinnungsfaktor FVIII zu klären und die Zellen für die Therapie der Bluterkrankheit Hämophilie A nutzbar zu machen. Trotz des Nachweises von FVIII in den LSEC in vitro war die Anzahl und Vitalität dieser Zellen nicht ausreichend, um die geplanten in vivo Experimente durchzuführen. Stattdessen wurden humane hepatische Stemzeilen in die Leber immunsupprimierter Mäuse transplantiert. Mit spezifischen Proliferationsreizen konnte hierdurch ein neues Modell einer humanisierten Leberzirrhose inkl. Produktion menschlicher Matrixproteine in der Maus generiert werden. Dieses Modell wird zurzeit in Folgeexperimenten zum Studium der Fibrogenese und deren Hemmung genutzt. In weiteren Projekten konnte die Transplantation von Tumorzeilen genutzt werden, um einen neuen Aurorakinase-Hemmer zur Therapie maligner Erkrankungen erfolgreich zu testen. Dies gelang auch in experimentell induzierten Lebertumoren der Maus.
Publications
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